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21.05.2010 | 12:48 | Gentechnik  
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Gentechnik in der Landwirtschaft: Koexistenz ist gewährleistet

Kiel - Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf hat gestern (20. Mai) im Landtag die Rückkehr zu einer sachlichen und ideologiefreien Auseinandersetzung mit dem Thema Gentechnik in der Landwirtschaft gefordert.

Gentechnik in der Landwirtschaft: Koexistenz ist gewährleistet
Es sei unverantwortlich, Ängste bei den Verbrauchern zu schüren. Sie reagierte damit kritisch auf eine Presseerklärung der Fraktion Die Linke vom Vortag, die unterstellt, die Landesregierung könne die Bevölkerung nicht vor gentechnisch verändertem Saatgut schützen, weil bei der routinemäßigen Beprobung von Maissaatgut in diesem Jahr bei zwei von sechs untersuchten Partien geringe Spuren gentechnisch veränderter Pflanzen entdeckt wurden.

Die Behörden würden gezielt Saatgut untersuchen, um den unbeabsichtigten Einsatz von mit gentechnisch veränderten Anteilen verunreinigtem Saatgut ausschließen zu können. Dass in einigen wenigen Fällen geringste Spuren (in der Regel unter 0,1%) nachgewiesen worden sind, zeige doch die hohe Effizienz und Genauigkeit der Untersuchungen. Für Saatgut gelte die Nulltoleranz, damit führe jeder Nachweis von nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Pflanzen im Saatgut zum Verbot des Inverkehrbringens. Hieran habe die Landesregierung nie einen Zweifel gelassen, betonte die Ministerin. "Die Landesregierung kapituliert nicht. Ganz im Gegenteil! Gerade weil wir wissen, dass geringe Spuren von gentechnisch veränderten Pflanzen bei einem weltweiten Anbau auch im Saatgut vorkommen können, hat das Landwirtschaftsministerium die Initiative ergriffen", so die Ministerin weiter. In Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern und Vertretern der Saatgutunternehmen seien neue Prüfpläne für Saatgut erstellt worden, die verhindern sollen, dass beanstandete Partien in den Verkehr gebracht werden.

Ziel der Landesregierung sei die Sicherung der Koexistenz der unterschiedlichen landwirtschaftlichen Anbauformen sowie die Wahlfreiheit von Landwirten und Verbrauchern. Und diese fange beim Saatgut an, so die Ministerin abschließend. (PD)
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Kommentare 
Jürgen Schilling schrieb am 23.05.2010 13:04 Uhrzustimmen(60) widersprechen(43)
Wenn es um die Zulassung von GVOs geht sagen die Firmen: Mais ist gleich Mais; "substantielle Äquivalenz". Wenn es um Patentgebühren geht, dann sind die GV-Sorten eine neuartige Erfindung. Die Kosten für die "Koexistenz" tragen die Allgemeinheit, bzw. die Bauern, die ohne Gentechnik wirtschaften. Wann setzt die Politik hier endlich das Verursacherprinzip durch und bittet die Profiteure der Agro-Gentechnik zur Kasse für die notwendigen Untersuchungen, evtl Vernichtung von kontaminierten Beständen und andere Extra-Aufwendungen, die nur durch den Anbau von GV-Pflanzen verursacht sind???
Alfred schrieb am 21.05.2010 20:42 Uhrzustimmen(118) widersprechen(24)
Hat die Ministerin etwas zu verbergen? Warum sagt sie nicht, ob der betroffene Mais zurückgerufen worden ist, oder ob er von unwissenden Landwirten ausgesät wurde? Dass Koexistenz der Anbauformen der Wunsch ist, ist bekannt. Es ist aber auch bekannt, dass sie gar nicht funktionieren kann, die Koexistenz der Anbauformen, aus mehreren Gründen.
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