Die leichte Flächenausweitung in 2008 bedeutet voraussichtlich keine Trendwende.
Im vorigen Jahr wurden hierzulande 179.900 Hektar mit Hafer bestellt, das waren lediglich 2.100 Hektar mehr als 2007 – dem Jahr mit der niedrigsten Fläche. Der Anteil am gesamten
Getreideanbau ist zuletzt sogar noch gesunken, von 2,7 auf 2,6 Prozent.
Hafer bleibt auf Regionen beschränkt, wo die Nachfrage durch Pferdehalter, teils auch durch die Schälmühlenindustrie gesichert ist. Diese allerdings versorgen sich seit Jahren im Ausland, vorwiegend in Skandinavien. Dort ist die Erzeugung von Qualitätshafer, auch in größeren und homogenen Partien, leichter als bei uns.
Mitte der 70er Jahre wurden in den westdeutschen Bundesländern noch über 920.000 Hektar Hafer angebaut, danach ging es stetig bergab. Selbst 1990, dem ersten Jahr der gemeinsamen Flächenerhebung in den westlichen und östlichen Bundesländern, war die Haferfläche mit 472.000 Hektar nur noch gut halb so groß wie 1975.
Gründe für die sinkende Anbaubedeutung sind die schwächere Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Sommerkulturen, die nicht immer zufriedenstellenden Erträge und vor allem wechselhafte Qualitäten. (ZMP)