Der vordere Juli-Kontrakt wurde am vergangenen Donnerstag in der US-Metropole in der Spitze für 7,93 $/bu (234 Euro/t) gehandelt; für neuerntige Ware zur Abrechnung im September wurden bis zu 7,65 $/bu (206 Euro/t) gezahlt.
Auslöser für die jüngsten Preisaufschläge waren die am selben Tag vom Washingtoner Landwirtschaftsministerium vorgelegten Zahlen zur Entwicklung des Maismarktes in den USA selbst sowie global. Das Agrarressort nahm die Prognose zur landeseigenen Ernte 2011 um 7,7 Mio. t auf 335,3 Mio. t zurück, was aber noch Rekord bedeuten würde. Dabei reduzierten die Washingtoner Fachleute ihre Schätzung zum Ernteareal aufgrund der Aussaatverzögerungen sowie der vom Missouri verursachten
Überschwemmungen um 770.000 ha auf 33,7 Mio. ha.
Händler halten die Produktionsvorhersage für noch zu optimistisch. Aber schon jetzt betrachten sie mit Sorge die enge Versorgungsbilanz, die sich für Mais im Wirtschaftsjahr 2011/12 abzeichnet. Dem US-Landwirtschaftsministeriumzufolge wird die Welterzeugung mit 866 Mio. t um etwa 6 Mio. t unter dem voraussichtlichen Bedarf bleiben. Es wäre das dritte Jahr mit Produktionsdefizit in Folge.
Im Mai war für die kommende Saison global gesehen noch ein Überschuss von 7 Mio. t prognostiziert worden. Die weltweiten Maisbestände werden bis zum Ende des Vermarktungsjahres 2011/12 nach der aktuellen Vorhersage des US-Agrarressorts auf knapp 112 Mio. t sinken; das wäre der niedrigste Stand seit 2002/03. Gemessen an der für 2011/12 erwarteten Nachfragemenge wäre es jedoch mit 12,8 % die geringste Deckung seit dem USDürrejahr 1973/74. (AgE)