Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

13.06.2014 | 07:32 | Getreideernte 2014 

Hitze schmälert Getreideernte in Bayern

München - Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius in weiten Teilen Bayerns haben den Ackerkulturen zugesetzt.

Erwartete Getreideernte 2014
(c) proplanta
Sorge hat Hermann Greif, Getreidepräsident des Bayerischen Bauernverbandes, besonders bei der wichtigsten Getreideart in Bayern: dem Winterweizen.

„Wir wissen, dass Hitzestress während der Weizenblüte zu einer verminderten Körnerzahl führt. Und in genau dieser Entwicklungsphase befand sich der Weizen in den Tagen der Hitzewelle. Das hat mit ziemlicher Sicherheit Ertrag gekostet, denn Weizen liebt kühle Temperaturen ähnlich wie unsere Fichtenwälder“, sagt Greif.

Auch die bayerischen Kartoffel- und Zuckerrübenfelder leiden unter der Hitze. „Ab einer Temperatur von über 30 °C stellt die Kartoffel das Wachstum ein. Das kann in der jetzt anstehenden Phase des Knollenansatzes richtig Ertrag kosten“, betont der Getreidepräsident.

Für die kommenden Wochen hofft Greif auf ausreichend Feuchtigkeit und kühlere Temperaturen, was die Ausbildung der Weizenkörner unterstützen und so für eine gute Kornfüllung sorgen würde. Niederschlag und kühlere Temperaturen ließen Verluste bei der Körnerzahl je Ähre etwas abmildern. Nach dem trockenen Winter und Frühjahr hatten sich die Getreidebestände in Bayern aufgrund des feucht-kühlen Wetters im Mai weitgehend zufriedenstellend entwickelt.

Mit dem Beginn der Getreideernte 2014 rechnet Greif Ende Juni: „Je nach Witterungsverlauf werden wir in der letzten Juniwoche die ersten Mähdrescher auf den Getreidefeldern sehen.“ Als erste Kultur werden die Landwirte die Wintergerste ernten.

Die Hitzewelle hat den Abreifungsprozess der Wintergerste deutlich beschleunigt, was man an der ausgeprägten Gelbfärbung erkennen kann. „Förderlich für den Ertrag war die Hitze auch für die Wintergerste nicht“, resümiert Greif. (bbv)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weniger Getreidefläche in Brandenburg

 Destatis-Flächenschätzungen: Mehr Mais und weniger Winterweizen

 Weniger Anbaufläche für Wintergetreide

 Sommer 2023 war im Norden der wärmste seit 2.000 Jahren

 Hitzebelastung am Arbeitsplatz nicht zu unterschätzen

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?