Maßgeblich war vor allem die aktuelle Prognose der globalen Weizenendbestände, die nach unten gesetzt wurde. So rechnen die Washingtoner Marktexperten nun mit einem Abbau der Lagermengen im laufenden Wirtschaftsjahr auf 260,9 Mio. t Weizen; das sind 5,3 Mio. t weniger als bisher erwartet wurden. Die Lagermenge würde demnach um 12,6 Mio. t oder 4,6 % verringert.
Die US-Beamten begründen ihre Einschätzung mit einem voraussichtlich spürbaren Rückgang der Weltweizenerzeugung im laufenden Jahr wegen Trockenheit. Vorausgesagt wird eine Erntemenge von insgesamt 736,3 Mio. t; in der Saison 2017/18 holten die Landwirte insgesamt 757,9 Mio. t von den Feldern.
Kleiner als bisher erwartet soll das Aufkommen vor allem in der Europäischen Union ausfallen, für die das USDA jetzt einen Produktionsrückgang um 6,6 Mio. t oder 4,3 % auf 145,0 Mio. t prognostiziert. Auch für Australien, Russland und die Ukraine sind die Washingtoner Fachleute hinsichtlich der Weizenernten pessimistischer: Für diese Länder liegen die Erwartungen jetzt bei 22,0 Mio. t sowie 67,0 Mio. t und 25,5 Mio. t. Damit würde die vorjährige Weizenerzeugung in Australien allerdings noch um 700.000 t übertroffen, während sie in Russland und der Ukraine um 18,0 Mio. t beziehungsweise um 1,5 Mio. t verfehlt würde.
In Chicago wurde der
Weizenkontrakt mit Fälligkeit im Dezember 2018 am Freitagmorgen gegen 3:40 Ortszeit für 5,05 $/bu (157 Euro/t) gehandelt; das waren 2,4 % mehr als der Eröffnungskurs vom Vortag - also vor Veröffentlichung des USDA-Berichtes. Gleichzeitig verteuerte sich der
Pariser Future für Dezember-Weizen um 2,2 % auf 185,50 Euro/t.
Unterdessen wiesen US-Börsenmakler darauf hin, dass die globalen Ernteeinbußen noch größer ausfallen könnten als vom USDA erwartet. In dieselbe Kerbe schlug die Rabobank, die die Prognosen des Agrarressorts für die EU-Ernte als zu optimistisch einschätzte.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8482 Euro
Aktuelle Weizenkurse an der MATIF