Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

16.07.2010 | 08:00 | Getreideernte  

Gelbe Riesen auf dem Acker

Bonn - Riesige runde oder eckige Strohballen liegen zurzeit auf den Stoppelfeldern.

Gelbe Riesen auf dem Acker
Ein großes Exemplar kann bis 300 kg auf die Waage bringen. Die Zunahme der gelben Riesen auf dem Acker im Verlauf der vergangenen Jahre ist nach Angaben des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) auf die Arbeitszeitersparnis zurückzuführen.

Die je Hektar anfallende Strohmenge entspricht im Durchschnitt der 1,2-fachen Kornmasse. Bei einem Kornertrag von 8 t je ha erntet der Landwirt durchschnittlich 9 t Stroh. Der Mähdrescher erledigt die bei der Getreideernte anfallenden Arbeiten in einem Arbeitsgang. Zuerst wird das Getreide gemäht, anschließend werden die Körner aus den Ähren gedroschen und das Korn vom Stroh getrennt. Nach der Reinigung kommen die Körner in den Korntank des Mähdreschers. Ist dieser ausreichend gefüllt, kommen die Körner auf Transportfahrzeuge und werden abtransportiert. Das Stroh wird entweder zur Einarbeitung lose auf dem Acker verteilt oder zu Ballen gepresst.

Während die Bergung von kleineren Strohballen oft Handarbeit erfordert und hierfür mehrere Arbeitskräfte nötig sind, kann die Bergung der großen Ballen von einer Arbeitskraft bewältigt werden. Hierzu nimmt der Landwirt die Ballen mit der Frontgabel des Treckers auf und transportiert sie zur Lagerstätte. Die Ballen werden in Betrieben mit Schweine- und Rinderhaltung als Einstreu verwendet. So können die runden Ballen im Stall einfach, wie ein Teppich, abgewickelt und anschließend mit der Gabel verteilt werden. Eckige Ballen eignen sich besonders für den LKW-Transport, weil die Ladefläche besser ausgenutzt wird. Aus Nordrhein-Westfalen wird auch viel Stroh nach Holland exportiert, wo es mit Pferdemist vermischt als Nährboden für Champignons genutzt wird. Die 12 bis 15 kg schweren kastenförmigen Kleinballen sind leichter zu transportieren und vor allem bei Pferde- und Kleintierhaltern besonders beliebt.

Ackerbaubetriebe verwenden das geerntete Stroh auch gern zur Düngung. Hierfür wird das zerkleinerte Stroh breitflächig auf dem Feld verteilt und anschließend mit dem Boden vermischt. Durch die Strohdüngung führt der Landwirt dem Boden organische Substanz und die darin enthaltenen Nährstoffe zu. So verbessert sich die Struktur des Bodens. Außerdem wird die Erosionsgefahr vermindert, was dem Umweltschutz dient. (RLV)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weniger Getreidefläche in Brandenburg

 Weniger Anbaufläche für Wintergetreide

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Erntejahr 2023 war in Niedersachsen zu nass und zu warm

 Kleinere Getreideernte in Russland erwartet

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?