Der Welt-Sojaverbrauch wird 2017/18 mit rund 342 Mio. t nur wenig nach unten korrigiert. Im Gegensatz zur Januarschätzung, bei welcher noch ein Bestandsaufbau zum 30.06.2018 prognostiziert wurde, wird der Bestand nach den aktuellen Zahlen mit 92,2 Mio. t gut 4,2 Mio. t kleiner ausfallen als im Vorjahr.
Wesentlicher Grund für die Wendung ist eine deutlich niedrige Ernteerwartung in Argentinien, ausgelöst durch ungünstige Witterungsverhältnisse in der Aufwuchs- und Ernteperiode. Hier werden nach den neuen Zahlen nur 39 Mio. t
Sojabohnen erwartet. Im Januar lag diese Zahl noch bei 56 Mio. t. Etwas ausgleichend auf die Sojabilanz wirkte die leicht bessere Ernte mit 117 Mio. t in Brasilien.
Nach den ersten Zahlen wird auch für 2018/19 mit einer Produktion von 354,5 Mio. t und einem Verbrauch bei 357,7 Mio. t erneut eine leicht defizitäre Bilanz erwartet. Die
Versorgung mit Sojabohnen befindet sich aber weiter auf einem komfortablen Niveau.
Die Sojabohnenkurse an der Börse CBoT in Chicago bewegten sich in den letzten Wochen seitwärts zwischen 1.000 und 1.040 US-Cent/bushel (Nov 18). Aktuell befinden sie sich in einem Aufwärtstrend, nicht zuletzt gestützt durch die Nachricht, dass es zu einer Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China kommen könnte.
Auch die erste
Ernteschätzung für 2018/19, die eher verhalten ausfiel, stützt die Kurse. Am deutschen Sojafuttermittelmarkt hat sich der Aufwärtstrend verfestigt. Sojaschrot (Normtyp) kostet aktuell rund 41 €/dt (Jan.18: 35) bzw. 43 €/dt für HP (Jan.18: 37). Gründe hierfür sind sowohl in den fundamentalen Daten, vor allem aber in einem leicht schwächeren Eurokurs von derzeit 1,16 US-$/€ zu sehen. Für GVO-freies HP-Sojaschrot muss ein Aufgeld von 8 bis 10 €/dt bezahlt werden.