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07.10.2010 | 12:46 | Lebensmittelkennzeichnung  

Wlodkowski: Österreich braucht kein neues Gütezeichengesetz

Wien - "Über entgeltliche Anzeigen und Webseiten stellt der im Wiener Wahlkampf tätige Bundesminister Alois Stöger seine Prioritäten dar, wie man Lebensmittel besser kennzeichnen kann.

Lebensmittel
(c) proplanta
Dabei ist sein Ressort für die Lebensmittelkennzeichnung gemäß Lebensmittelgesetz für vieles zuständig, was er selbst in seinem jüngsten Inserat in der auflagenstärksten Tageszeitung und auf seiner Webseite verlangt. Die Forderung nach drei neuen Gütezeichen ist kontraproduktiv, wenn der Gesundheitsminister gleichzeitig die Vielfalt an Marken kritisiert. Tatsache ist, dass die Sozialpartner in der Lebensmittelkette bereits im Frühjahr 2010 in einer Vielzahl von Argumenten die Untauglichkeit des von ihm geforderten Gesetzes in der Lebensmittelkennzeichnung dargelegt und stattdessen einen effektiven Vollzug beim Täuschungsschutz eingefordert haben", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, zum neuerlichen Vorstoß des Gesundheitsministers betreffend der Schaffung eines neuen staatlichen Gütezeichen zur Auszeichnung von Lebensmitteln.
 
Bundesminister Stöger will hier in völlig sachfremder Weise die AMA-Zeichen zur Qualitäts- und Herkunftssicherung schlecht reden. Offensichtlich sei dem Gesundheitsminister nicht einmal ansatzweise bekannt, dass in Österreich neben der Herkunft von Rohstoffen auch höhere Produktionsstandards, speziell die kontrollierte Verarbeitung sowie höhere Rückverfolgbarkeitsstandards gegeben sind, unterstrich Wlodkowski.

 
Bio und "Gentechnik-frei erzeugt"- Kennzeichnung vorhanden

"Wenn ein Konsument beim Einkauf zu 100% sicher sein will, dass das Tier, von dem das Fleisch stammt, zu seinen Lebzeiten nur mit GVO-freien Futtermitteln gefüttert worden ist, bietet das heimische Bio-Angebot die ideale Möglichkeit dazu. Hinzu kommt, dass Österreich seit Anfang 2010 das einzige Land in Europa und weltweit ist, wo Konsumenten flächendeckend und zu 100% kontrolliert gentechnikfrei erzeugte, heimische Milch und Milchprodukte kaufen können", so Wlodkowski weiter. 
 
Gerade bei der Hervorhebung dieses Mehrwerts heimischer Produkte würde sich die bäuerliche Interessenvertretung mehr Unterstützung vom Gesundheitsminister wünschen, zumal bei Milchprodukten der Einfuhranteil immerhin noch bei 45 Prozent liegt.

Wlodkowski: "Vor eineinhalb Jahren als die heimischen Milchbauern die schlimmste Krise der Nachkriegszeit zu bewältigen hatten, wäre eine ministerielle Inseratenaktion bzw. öffentliche Unterstützung des Gesundheitsminister für österreichischen Milchprodukte sinnvoll gewesen, zumal Österreichs Milchprodukte aus Verbrauchersicht auch als zu teuer angeprangert wurden".

Vor dem Hintergrund der laufenden Arbeiten zu einer Verbraucher-Informations-Verordnung im Europäischen Parlament seien die Vorstellungen und Forderungen des Gesundheitsministers jedenfalls höchst fragwürdig. "Auf europäischer Ebene hätte Alois Stöger die Möglichkeit, seine guten Ideen einzubringen. Wir brauchen in Österreich jetzt eine sachliche Diskussion auch über die gentechnik-freie Produktion von Lebensmitteln, aber ganz sicher kein neues staatliches Gütezeichengesetz zur Auszeichnung von Lebensmitteln", stellte Wlodkwoski abschließend fest. (lk-oe)
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