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08.05.2009 | 12:33 | Marktbericht Österreich  

Grillitsch: Bauern aus dem AK-Wahlkampf heraushalten

Wien - Gegen die von der Arbeiterkammer im eigenen Medium und anderen Zeitungen veröffentlichten Inserate, in denen die angeblich zu hohen Lebensmittelpreise in Österreich angeprangert werden, wendet sich Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch.

Lebensmittelpreise Österreich
(c) proplanta
"Die rote Arbeiterkammer unterstellt in diesen Darstellungen indirekt auch unseren Bauern, dass sie zuviel bekommen", kritisiert Grillitsch. "Das ist grundfalsch, und das kann ich anhand vieler Beispiele beweisen", stellt der Präsident fest. In Österreich lag die Inflationsrate im März bei 0,8%, auf Basis HVPI (auf EU-Ebene vergleichbarer harmonisierterVerbraucherpreisindex) waren es 0,7%. Dies ist die niedrigsteVeränderungsrate seit November 1999. Ausschlaggebend dafür waren die günstigen Treibstoffpreise (-25%) und Heizöl. Die starken Preisreduktionen bei Treibstoffen konnten die Preisanstiege anderer Ausgabengruppen, wie zum Beispiel den Hauptpreistreiber "Wohnung, Wasser und Energie", abfedern.

Der HVPI ist im März 2009 auf 0,7% gesunken. Verglichen mit dem VPI (+0,8%) ist er deshalb niedriger, weil im HVPI Positionen wie zum Beispiel Glückspiel (mit immerhin +16% ebenfalls ein Preistreiber) nicht enthalten sind. Die Preissteigerungen für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke hielten sich mit 1,4% im Vergleich zu März 2008in Grenzen.

"Verglichen mit der jährlichen Inflationsrate der EU (+1,3%) liegt Österreich mit einem HVPI von 0,7% im Mittelfeld", resümiert Grillitsch. In der Eurozone stiegen Nahrungsmittel um 1,6%, in Österreich um +1,4%. Dabei nahm Fleisch preislich um 2,7% zu, während Milch, Eier und Käse um 1,8% sanken. Der Bauernbundpräsident verweist weiter darauf, dass gerade die Milchbauern derzeit eher draufzahlen als mit ihrer Arbeit verdienen.

"Wenn man das heutige Lohn- und Einkommensniveau mit dem vor 30 Jahren vergleicht und bedenkt, dass ein Kilogramm Schnitzelfleisch heute ziemlich genau soviel kostet wie damals, muss man die Darstellung der AK sehr in Zweifel ziehen. Statt die Bauern für die Teuerung verantwortlich zu machen, sollten sich die Arbeiterkämmerer lieber die – roten - Kommunen vorknöpfen. Denn diese, allen voran die Stadt Wien, sind bei den Kosten für Wohnen und Energie und den Gebühren die größten Preistreiber", schloss Grillitsch. (APA-ots)
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