„Wir sehen hier einen positiven Ansatz, endlich den Milcherzeugern mehr Marktmacht verschaffen zu wollen“, erklärt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber.
Allerdings greift dieser Ansatz angesichts der Begrenzung auf maximal 3,5 % der europäischen Milchmenge pro Milchhandelsgemeinschaft bzw. 33 % auf nationaler Ebene zu kurz. Betrachtet man die schon aktuelle Konzentration und Größe der Molkereiunternehmen, die zum Teil schon weit mehr als diese Mengen auf sich vereinen, besteht hier ein Widerspruch zum erklärten Ziel, die Marktposition der Milcherzeuger zu stärken. So wird z.B. in Deutschland der Nordmilch-Humana-Konzern nach seiner Fusion mehr als 5% der europäischen Milchmenge vermarkten. „In dieser Begrenzung der Milcherzeuger spiegelt sich der Einfluss der Molkereiwirtschaft auf die Politik wider. Die notwendige Marktmacht ist so für die Milcherzeuger nie zu erreichen. Sie stehen weiterhin stärker konzentrierten Molkereien mit einer entsprechend besseren Marktposition gegenüber. Das können wir nicht hinnehmen“, kritisiert Romuald Schaber.
Der
BDM fordert die deutsche
Agrarministerin Ilse
Aigner daher auf, ihr gesamtes politisches Gewicht in die Waagschale zu werfen und sich in Brüssel dafür einzusetzen, dass die gebündelte Milchmenge der Milcherzeuger europaweit bis zu 30% der EU-Milchmenge betragen darf.
Der BDM bestärkt die
EU-Kommission auch darin, die übergeordneten Interessen der Milcherzeuger in einer Branchenorganisation Milch zusammenführen zu können. Mit der Organisation in einer Branchenorganisation könnten die Milcherzeuger in die Lage versetzt werden, endlich auf Augenhöhe mit Molkereiwirtschaft und Handel zu agieren. (BDM)