Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.06.2017 | 07:00 | Schadenersatz 

US-Bauern beschuldigen Syngenta der Marktbeschädigung

Kansas - Mehr als 7.000 Landwirte im US-Bundesstaat Kansas haben den Schweizer Saatgut- und Pflanzenschutzmittelhersteller Syngenta auf Schadenersatz für Umsatzausfälle verklagt.

Schadenersatz Syngenta
(c) tiero - fotolia.com
Wie Medien vor Ort vergangene Woche berichteten, werfen sie dem Konzern vor, ihr Getreide mit dem genetisch verändertem Maissaatgut „Viptera“ verunreinigt beziehungsweise es ab 2011 nach der Genehmigung durch die US-Behörden angeboten zu haben, bevor China seine Importerlaubnis dazu gab. Von Syngenta sei jedoch die Ankündigung erfolgt, eine Genehmigung stehe „unmittelbar bevor“. Das sei jedoch erst im Dezember 2014 der Fall gewesen, heißt es von Seiten der Prozessbeobachter, die das am Montag vergangener Woche (5.6.) gestartete Verfahren begleiten. Zuvor seien die Lieferungen jedoch ab der zweiten Jahreshälfte 2013 zurückgewiesen worden, und zwar auch diejenigen von Landwirten, die „Viptera“ nicht verwendet hätten.

Der Grund dafür bestehe darin, dass das Getreide in vielen Speichern und von Spediteuren vermischt worden und somit nicht klar zurückzuverfolgen gewesen sei. Die Landwirte fordern nun eine Entschädigung von insgesamt 200 Mio. $ (178,3 Mio. Euro). Darüber hinaus sei Syngenta für die starke Beeinträchtigung eines zunehmend wichtigen Exportmarktes für US-Mais verantwortlich, so die Kläger. Das habe in der Folge dazu geführt, dass die Preise nachhaltig unter Druck geraten seien. Bis China seine Erlaubnis gegeben habe, seien dort bereits Liefervereinbarungen mit anderen Ländern getroffen worden.

Die Kläger schätzen den ökonomischen Gesamtschaden auf 4,7 Mrd. $ (4,2 Mrd. Euro) bis 5,8 Mrd. $ (5,17 Mrd. Euro). Syngenta wies die Vorwürfe zurück, bei der Einführung seiner Sorte einen Fehler begangen zu haben oder mit der Preisentwicklung in Verbindung zu stehen. Es handele sich um ein Produkt, das von den Landwirten gebraucht und gewünscht worden sei. Indes dürfte eine Schadensersatzforderung nun im Umkehrschluss auf China zurückfallen, nachdem Syngenta sich bald in der Hand der staatseigenen Unternehmensgruppe ChemChina befinden wird.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8915 Euro
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Syngenta verdient deutlich weniger

 Syngenta meldet Ergebnisrückgang

 US-Gericht verbietet drei Pflanzenschutzmittel

  Kommentierte Artikel

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen