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14.03.2012 | 11:04 | EU-Agrarreform 

AbL-Mitgliederversammlung sendet Unterstützungs-Botschaft an EU-Kommissar Ciolos nach Oldenburg

Bienenbüttel - Mit Blick auf den gestrigen Besuch von EU-Agrarkommissar Ciolos in Oldenburg hat die niedersächsische Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) am Sonntag zu seiner Unterstützung gegen Bauernverband und Bundesregierung eine „Botschaft zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik“ verabschiedet.

Agrarsubventionen
(c) proplanta
Die AbL-Bauern begrüßen darin ausdrücklich Ciolos´ Pläne zur stärkeren Ausrichtung der EU-Prämien an Bauernhöfen, Arbeitskräften und ökologischen Leistungen. Die AbL forderte Ministerin Aigner und Bauernverband auf, diese Ansätze nicht weiter zu behindern, sondern sie im Interesse der allermeisten Bäuerinnen und Bauern und der gesellschaftlichen Akzeptanz der Landwirtschaft zu unterstützen.

Im einzelnen fordert die AbL, die EU-Gelder zukünftig an eine „echte Fruchtfolge" zu binden, in der 20% stickstoffsammelnde Eiweißpflanzen (Leguminosen) enthalten sind. Damit könnten auf klimaschonende Weise 30% des mit hohem Energieaufwand künstlich hergestellten Stickstoffdüngers eingespart werden. Außerdem könne so der Import von gentechnisch verändertem Soja-Eiweißfutter ersetzt werden, das bisher zu Lasten von Kleinbauern und Regenwald produziert werde.

Der Anbau dieser heimischen Futterpflanzen könnte zum Teil auch auf den 7% der Ackerfläche geschehen, auf denen die EU-Kommission eine besonders umweltgerechte Landwirtschaft zum Zwecke der biologischen Vielfalt in der Agrarfläche vorschreiben will.

Die AbL-Landwirte kritisieren „das Gerede" von Bauernverband und Bundesregierung, dies bedeute eine Flächenstillegung zu Lasten der Welternährung - in Wirklichkeit gehe es hier um intelligente Verbindungen von Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz.

Die Unterstützung der AbL hat Kommissar Ciolos auch für sein Vorhaben, die Flächenprämien nicht mehr unbegrenzt an durchrationalisierte Großbetriebe zu zahlen, sondern diese Zahlungen stattdessen zu staffeln und an die Zahl der im Betrieb beschäftigten Arbeitskräfte zu binden.

Die AbL begrüßt auch die verstärkten Möglichkeiten der europäischen Bauern, sich in Markt-Erzeugergemeinschaften zusammenzuschließen, um gegenüber den hochkonzentrierten Abnehmern ihrer Produkte bessere Erzeugerpreise durchzusetzen. Dadurch würden gleichzeitig die Überschüsse abgebaut, die von der Ernährungsindustrie bisher zu Lasten der Bauern hier und in den Entwicklungsländern angeheizt und exportiert würden. (AbL)
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