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Kakao, der Grundstoff für Schokolade, verteuerte sich am Montag um sieben Prozent auf 2.269 Pfund (2.668 Euro) pro Tonne, berichtete die «Financial Times».
Die Elfenbeinküste ist mit einer Produktion von einer Million Tonnen pro Jahr weltweit der größte Kakao-Lieferant. Die Abnehmer sitzen vor allem in Europa. In dem westafrikanischen Land tobt seit der Präsidentschaftswahl vor zwei Monaten ein erbitterter Kampf um die Macht, der bisher 260 Menschen das Leben gekostet hat. Der bisherige Machthaber Laurent Gbagbo weigert sich, sein Amt aufzugeben. International wird sein Konkurrent Alassane Ouattara als Wahlsieger und neuer Präsident anerkannt.
Ouattara versucht nun mit dem Kakao-Lieferstopp Druck aufzubauen, um Gbagbo aus dem Amt zu jagen. In einem von einem seiner Verbündeten unterzeichneten Brief an alle Produzenten, der der «Financial Times» vorliegt, wurden alle Kakao-Lieferungen für die nächsten vier Wochen unter Strafe gestellt. Seit Beginn des Konflikts waren die Kakao- Preise ohnehin stark gestiegen.
Die weltweit größten Kakaohändler hatten sich noch am Sonntag zu einer telefonischen Krisensitzung zusammengeschaltet. Die Situation bedürfe «weiterer Klärung» hieß es danach. Unklar war am Montag, wie viele Produzenten dem Aufruf nachgekommen waren. Ein Sprecher eines der weltweit größten Kakao-Käufer, des Schokoladenherstellers Barry Callebaut, sagte der Zeitung, die Lager seien ausreichend gefüllt. (dpa)