Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.09.2008 | 07:10 | GPS-Projekt 

Treefinder - per Satellit auf Baum-Safari

Stuttgart/Hohenheim - Das Landesarboretum der Universität Hohenheim präsentiert als erster wissenschaftlicher Garten Deutschlands eine GPS-gesteuerte Baum-Suche für Besucher.

Treefinder
(c) proplanta
Wer über ein GPS-fähiges Handy oder einen PDA-Taschencomputer verfügt, kann sich ab kommenden Sonntag im Exotischen Garten der Universität Hohenheim auf eine Erkundungstour der besonderen Art begeben. Pünktlich zum Tag des Offenen Denkmals startet das bundesweit einzigartige Projekt Treefinder.
Auf zehn Meter genau können Besucher mit entsprechendem Equipment ein Exemplar der rund 2500 verschiedenen Baumarten und -sorten aus aller Welt im 16,5 Hektar großen Exotischen Garten der Hochschule aufspüren. Alles über die bedeutende Baumsammlung von Weltrang, das neue GPS-Projekt und Möglichkeiten für jedermann, interaktiv an der Gehölz-Datenbank der Universität mitzuwirken, erfahren Besucher bei Führungen am Tag des Offenen Denkmals um 10 Uhr und 14 Uhr.  

Querfeldein über die Wiesen des Exotischen Gartens stapfend, den Blick abwechselnd auf die digitale Kompassnadel des Taschencomputers und die botanische Umgebung gerichtet, so konnte man Rainer Bäßler, Leiter des Landesarboretums, in den letzten Tagen häufig in seinem grünen Revier beobachten. Plötzlich ein Jubellaut: „Gefunden! Juglans microcarpa!“ Zu Testzwecken hatte sich der Chef der Bäume auf die Suche nach der mexikanischen Felsenwalnuss begeben - mit Erfolg: das neue GPS-System funktioniert!  

Handy spürt grüne Riesen aus der Zeit Goethes auf  

Ihm nachtun können es ab Sonntag alle Besucher des Exotischen Gartens, die über eine entsprechende Ausrüstung verfügen. Und so geht es: Zuerst die empfohlene Software installieren, danach - von zu Hause aus oder vor Ort - eine Liste aller Baumarten des Landesarboretums herunterladen, das gewünschte Gehölz anklicken - und die Safari kann beginnen.  

Lohnenswerte Such-Objekte gibt es viele in „Hohenheims schönster Versuchsstation“, wie Rainer Bäßler das Landesarboretum liebevoll nennt. Wie wäre es mit einer Zeitgenossin Goethes? Die Platane am Spielhaus wurde 1779 gepflanzt und gehört bundesweit zu den ältesten Gewächsen, die in einem botanischen Garten zu bewundern sind.  

Das Landesarboretum bietet eine einzigartige Pflanzenvielfalt auf engstem Raum. „Man findet weltweit kaum Botanische Gärten, die auf selber Fläche einen ähnlich großen Bestand unterschiedlicher Baumarten aufweisen“, berichtet Rainer Bäßler stolz.    

Online-Fangemeinde wächst  

Herausragend zeigt sich der Hohenheimer Baumgarten auch durch die umfassende Dokumentation seines botanischen Bestands im Internet. Vor gut zwei Jahren hat das Team von Rainer Bäßler eine Gehölzdatenbank mit detailliertem Steckbrief und Standort jedes Baumes für die Öffentlichkeit im Web zugänglich gemacht.  

„Die Fangemeinde der Online-Baumfreunde wächst und wächst“, freut sich der Leiter des Landesarboretums. „Von Monat zu Monat verzeichnen wir mehr Besucher der Datenbank.“ Mittlerweile liegt die Clickrate bei mehr als 2.500 Seitenaufrufen pro Monat. Auch dem Aufruf Fotos einzusenden, um die Datenbank zusätzlich zu bebildern, folgten zahlreiche Hobby-Fotografen. Rainer Bäßler hofft nun, den Freunden des Exotischen Gartens mit dem Projekt Treefinder eine besondere Freude zu bereiten.  

Wer doch lieber Papier bevorzugt, der kann einen der neu aufgelegten Gehölzkataloge übrigens auch in gedruckter Form im Museum zur Geschichte Hohenheims erwerben.  

Hintergrund Projekt Treefinder  

Initiiert wurde das Projekt Treefinder gemeinsam mit Studierenden der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg. In Kooperation mit der Versuchsstation für Gartenbau an der Universität Hohenheim und dem Universitäts-Rechenzentrum, entwickelten sie im Rahmen einer disziplinübergreifenden Projektarbeit im 7. und 8. Studiensemester Konzepte zur Umsetzung der Idee.  

Verwirklicht werden konnte das Projekt, indem Vermessungsdaten des Universitäts-Bauamtes mit Inhalten der Gehölzdatenbank verknüpft wurden.  

Außer einem GPS-fähigen Handy oder PDA-Computer mit einem Arbeitsspeicher von mindestens 128 MB benötigt man für die Baum-Safari noch eine Navigationssoftware, die kostenlos im Internet heruntergeladen werden kann. Mehr Informationen über empfohlene Geräte und Programme gibt es auf der Homepage des Landesarboretums. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken