Fachhochschulen für Entwicklung des Weinbaustudiengangs stehen festMainz - Am neuen rheinland-pfälzischen Weinbaustudiengang werden die Fachhochschulen Kaiserslautern, Ludwigshafen und Bingen beteiligt sein. |
(c) proplanta „Das Grobcurriculum steht“, teilten Weinbauminister Hendrik Hering und Wissenschaftsministerin Doris Ahnen heute in Mainz mit. Gemeinsam mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Neustadt würden die Fachhochschulen nun weitere Details erarbeiten. Beabsichtigt ist, den dualen Studiengang ab dem Wintersemester 2009/2010 anzubieten.
„Durch gezielte Investitionen in die qualifizierte Ausbildung der Weinbaufachkräfte und in unsere weinbaulichen Kompetenzzentren wollen wir den positiven Trend im rheinland-pfälzischen Weinbau unterstützen. Was uns fehlt, ist eine Verbindung von Ausbildung und Studium. Mit dualen Studiengängen erwerben die Studierenden einen Hochschul- und einen Berufsabschluss“, erläuterten Ahnen und Hering.
Das Studium endet mit einem Bachelor-Examen, die Ausbildung mit dem Abschluss der Winzerin beziehungsweise des Winzers. In allen Pflicht- und Wahlpflichtfächern des Studienganges werden Prüfungen abzulegen sein. Hinzu kommen eine Abschlussprüfung und eine Bachelor-Arbeit. Der praktische Ausbildungsteil beinhaltet eine Zwischen- und Abschlussprüfung, wie sie auch in der regulären Winzerlehre gefordert wird.
Der Studiengang solle insbesondere dazu befähigen, einen Betrieb selbstständig zu führen. Expertinnen und Experten schätzen, dass der Bedarf an Betriebsleiterinnen und -leitern im Weinbau nur zu knapp drei Vierteln gedeckt wird. Dazu kommen noch Personalanforderungen aus Kellereien, Genossenschaften, Weinlaboren und anderen Firmen der Branche. „Es fehlen jährlich mindestens 100 qualifizierte Nachwuchskräfte und wir sind gut beraten, diese Lücke zu schließen“, bekräftigte Minister Hering.
Von bestehenden Weinbaustudiengängen in Geisenheim und Heilbronn wird sich der rheinland-pfälzische Studiengang vor allem hinsichtlich des Qualifikationsprofils und der Studienorganisation unterscheiden. Ziel von Studium und Ausbildung wird die Qualifikation von Nachwuchskräften für Weinbaubetriebe sein, d.h. es geht in erster Linie um die Vermittlung von Leitungskompetenzen für größere selbst vermarktende Weingüter. Die fachlichen Schwerpunkte sind damit vorgegeben. Es handelt sich um Önologie und Ökonomie.
Das Weinbaustudium in Geisenheim ist stärker naturwissenschaftlich geprägt und auf ein breiteres Berufsfeld ausgerichtet. In Heilbronn sind Betriebswirtschaft und Weinmarketing die wichtigsten Lernfelder. Ein dritter Unterschied: Die Lerninhalte werden projektorientiert vermittelt, d.h. Vorlesungen und Seminare sollen mit praktischen Anwendungen im Labor, Fallstudien und Praxisprojekten verbunden werden. (PD)
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