In insgesamt sechs Landkreisen sowie in den Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz wurde die Prüfung in diesem Jahr erstmals im Online-Verfahren durchgeführt. Dabei mussten alle Prüflinge mehr als 200 Fragen zu den Themen Wildbiologie, Jagdbetrieb, Waffenkunde, Wildbrethygiene und Jagdrecht am PC beantworten. Die Prüfungsfragen wurden von einem Zentralserver der Sächsischen Staatsregierung elektronisch an die jeweiligen Prüfungsrechner in ganz Sachsen versandt. Zwei Stunden lang konnten die Jagdscheinanwärter die Fragen dann per Mausklick beantworten.
„Das Online-Verfahren hat zahlreiche Vorteile. Vor allem bei der automatisierten Auswertung, die bisher durch eine Prüfungskommission aufwändig kontrolliert wurde, können wir so viel Zeit und Arbeit sparen“, sagte Umweltminister Frank Kupfer. Auch für die Prüflinge selbst bringt das neue Verfahren Vorteile. Zum einen erfahren sie bereits nach wenigen Minuten, ob sie die Prüfung bestanden haben, zum anderen ist schon die Vorbereitung online möglich. Dabei können bereits Testprüfungen bequem vom Rechner zu Hause durchgeführt werden.
Kupfer betonte gleichzeitig die Bedeutung einer guten Ausbildung und schnellen Praxiseinführung des Jägernachwuchses. „Die nachhaltige Hege und Regulierung unseres Wildbestandes ist enorm wichtig. Vor allem das Reh- und
Schwarzwild sorgt immer wieder für Schäden in der Land- und Forstwirtschaft und muss deshalb stärker bejagt werden. Deshalb appelliere ich an alle Revierinhaber und Pächter, den „Jungjägern“ entsprechende Jagdmöglichkeiten zu bieten“, so der Minister.
Vor der schriftlichen Prüfung hatten die Jagdscheinanwärter bereits die Schießprüfung erfolgreich absolviert. In den kommenden Tagen folgt noch der abschließende mündliche Teil. Zur Prüfungsvorbereitung sind rund 120 Stunden theoretische und praktische Ausbildung zu absolvieren. Die Kurse werden von privaten Jagdschulen oder den Kreisgruppen des Landesjagdverbandes Sachsen e. V. angeboten. Für die Durchführung der zweimal im Jahr stattfindenden Prüfung sind die unteren Jagdbehörden der Landkreise zuständig. In Sachsen haben cirka 10.500 Männer und Frauen derzeit einen Jagdschein gelöst. (PD)