Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
27.09.2009 | 20:14 | Unwetterkatastrophe 

Tödlicher Tropensturm auf Philippinen - fast 150 Tote

Manila - Ein verheerender Tropensturm hat auf den Philippinen mindestens 144 Menschenleben gekostet.

Tödlicher Tropensturm auf Philippinen - fast 150 Tote
Die Hauptstadt Manila und die umliegenden Provinzen standen nach neunstündigem Dauerregen teils bis zu den Dachkanten unter Wasser. Dutzende Menschen wurden am Sonntag noch vermisst.

Über der Millionenmetropole ging nach Angaben von Meteorologen am Samstag mehr Regen nieder als 2005 in New Orleans, wo Hurrikan Katrina die amerikanischen Südküste überschwemmte. Tropensturm Ketsana verursachte mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern in der Stunde die schlimmsten Überschwemmungen seit mehr als 40 Jahren. 337.000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen, 60.000 von ihnen wurden in Notunterkünften betreut.

In den Straßen Manilas stieg das Wasser so schnell, dass sich tausende Menschen nur noch auf die Dächer retten konnten. Soldaten und freiwillige Helfer retteten am Sonntag mehr als 6.000 Menschen, die teils zwölf Stunden lang auf ihren Dächern und in Baumkronen ausgeharrt hatten. Die Helfer waren zwar im Dauereinsatz, doch saßen am Abend immer noch Hunderte fest, wie immer verzweifeltere Anrufe bei Radio- und Fernsehstationen zeigten.

Die US-Armee stellte zusätzliche Gummiboote und einen Hubschrauber zur Verfügung, um die völlig erschöpften Menschen in Sicherheit zu bringen. Das Wasser lief zwar ab, aber die Straßen waren mit einer dicken Schlammschicht und durch Geröll und umgeworfene Autos versperrt. «Wir werden unsere Anstrengungen fortsetzen, bis alle Opfer erreicht sind», sagte Verteidigungsminister Gilbert Teodoro.

Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo besuchte einige der schwer betroffenen Stadtteile und rief den Notstand aus. Damit werden zusätzliche Gelder für die Rettungsmaßnahmen bereitgestellt. Besonders betroffen war die Provinz Rizal östlich von Manila. Dort kamen allein 66 Menschen ums Leben. Die Stadt Cainta war fast völlig im Wasser versunken. Retter konnte sie Sonntag noch nicht erreichen.

Allein in der Stadt Tanay wurden 30 Leichen geborgen. Auch aus Nachbarprovinzen wurden Tote gemeldet, aus Manila 29. Viele Menschen wurden von Wassermassen fortgerissen. Andere ertranken, wurden von Bäumen oder einstürzenden Wänden erschlagen, oder durch Stromschläge und Erdrutsche getötet.

Manila war zuletzt 1967 ähnlich schlimm überschwemmt worden. Über die jetzigen Unwetter sagte der Chef der Meteorologiebehörde, Nilo Prisco: «Das kann nur am Klimawandel liegen.»



Unwetterkatastrophen auf den Philippinen
Juni 2008: Taifun Fengshen kostet weit mehr als 1.000 Menschen das Leben. Etwa 800 sterben beim Fährunglück der «Princess of the Stars».

Dezember 2006: Taifun Durian nimmt mehr als 40 Menschen das Leben.

November 2004: Durch Taifun Muifa kommen etwa 80 Menschen um. Mehr als 300.000 Menschen müssen fliehen, 34.000 Häuser werden zerstört.

Dezember 2003: Überschwemmungen töten mehr als 300 Menschen.

November 1995: Taifun Angela fordert mehr als 530 Menschenleben. Der Wind erreicht bis zu 280 Stundenkilometern.

November 1991: Durch Taifun Thelma ertrinken mehr als 7.000 Menschen oder sie werden von Trümmern oder Schlamm begraben. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Sturmböen und Gewitter erwartet

 Unwetter treffen Finanzkonzern W&W deutlich - Gewinnaussichten mau

 In Deutschland steigt das Hagelrisiko

 SV Sparkassenversicherung zahlt deutlich mehr für Unwetterschäden

 Orkanböen erwartet

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger