Sport in der Hitze, Job in sengender Sonne: Die heißen Sommertage können auch gefährlich sein. Jedes Jahr müssen zahlreiche Menschen mit Sonnenstich oder gar Hitzschlag behandelt werden. Bevor Gewitter am Wochenende etwas Abkühlung bringen könnten, wird es wohl erstmal unangenehm schwül. (c) proplanta
Zahl der Sonnenstich-Patienten schwankt stark von Jahr zu Jahr
Ein heißer Sommer kann die Zahl der Patienten mit Hitzschlag oder Sonnenstich in deutschen Krankenhäusern schnell verdoppeln. Wurden im Jahr 2011 deutschlandweit 1034 Patienten mit dieser Diagnose behandelt, so waren es 2013 schon 1856, wie die DAK-Gesundheit am Donnerstag in Hamburg nach Auswertung von Zahlen des Statistischen Bundesamtes mitteilte. 2003, als der Sommer sehr heiß ausfiel, waren es der Krankenkasse zufolge sogar 2561 Menschen.
Wer zu viel Sonne auf Kopf und Nacken bekommt, kann einen Sonnenstich erleiden. Die Hirnhäute werden durch die intensive Sonneneinstrahlung gereizt. Typische Symptome sind ein roter Kopf, Unruhe sowie Kopf- und Nackenschmerzen. Bei einem lebensgefährlichen Hitzschlag kann zudem die Körpertemperatur auf über 40 Grad steigen.
Die Betroffenen leiden etwa unter Erschöpfung und Halluzinationen. Dies kann zum Beispiel Sportler treffen, die in der Hitze trainieren. Den Statistiken zufolge sind Kinder besonders in Gefahr. 2013 waren 28 Prozent (526) der Patienten im Alter zwischen fünf und 15 Jahren, 2011 gut 23 Prozent (239) und 2003 gut 22 Prozent (573). Auch ältere Menschen und chronisch Kranke hätten bei tropischen Temperaturen starke Gesundheitsbeschwerden, erklärte die DAK-Ärztin Elisabeth Thomas. Aufgrund der Hitze in diesen Tagen schaltet die Krankenkasse eine medizinische Sonder-Hotline, über die sich Kunden aller Kassen ärztlichen Rat holen können.
Bei der absoluten Zahl der Patienten mit Sonnenstich oder Hitzschlag führte 2013 Bayern (396), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (379) und Baden-Württemberg (201). Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl war das Risiko eines Sonnenstichs in Baden-Württemberg aber offenbar nicht größer als in Schleswig-Holstein (52). In beiden Ländern kamen 1,9 Behandlungsfälle auf 100 000 Einwohner. In den Stadtstaaten waren es deutlich weniger: In Berlin zählten die Statistiker 1,3 Fälle auf 100 000 Einwohner, in Bremen 1,4 und in Hamburg gar nur 0,9.