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03.07.2020 | 03:56

Sommer in Mitteleuropa werden immer heißer

Bern / Wien / Offenbach - Eines der deutlichsten Signale der Klimaänderung ist die stetige Erwärmung. Für alle massiv spürbar wird dies vor allem im Sommer mit der zunehmenden Anzahl von Hitzetagen und den immer häufigeren Hitzewellen.

Hitzerekorde
(c) proplanta
Die zunehmende Sommerhitze betrifft nicht nur die Schweiz, sondern ganz Europa. MeteoSchweiz, der Deutsche Wetterdienst und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik von Österreich packen deshalb die Herausforderung Klimawandel in enger Zusammenarbeit an.

Von Berlin über Genf und Lugano bis nach Wien



Der Sommer ist in der Schweiz, in Deutschland und Österreich ab den 1990-er Jahren massiv wärmer geworden. Dabei fällt ein drastisches Phänomen auf: Die Temperatur der extremsten Sommer vor dem Jahr 1990 ist in den letzten 30 Jahren zum Sommerdurchschnitt geworden.

Was früher ein extrem heisser Sommer war, ist heute ein normaler, das heisst ein durchschnittlicher Sommer. Selbst die kühlsten Sommer der letzten 30 Jahre blieben meist deutlich über dem langjährigen Durchschnitt vor 1990.

Verdoppelung der Hitzetage



Ein eindrücklicher Indikator für die Zunahme der Hitze ist die durchschnittliche Zahl der Hitzetage pro Jahr mit mindestens 30 °C. Ein markanter Anstieg ist ab 1990 zu beobachten.

Vor 1990 summierte sich die Zahl der Hitzetage in den drei Ländern durchschnittlich auf rund eine bis eineinhalb Wochen pro Jahr. Heute erreicht die Summe der Hitzetage durchschnittlich rund zwei bis drei Wochen pro Jahr. Mit der laufenden Klimaänderung hat sich die Zahl der Hitzetage etwa verdoppelt.

Das Extreme wird normal



Lugano auf der Alpensüdseite registrierte vor 1990 durchschnittlich nur zwei bis fünf Hitzetage pro Jahr, heute sind es durchschnittlich zwölf. In den 127 Jahren ab Messbeginn 1864 bis 1990 haben in Lugano nur gerade acht Sommer den heutigen Durchschnitt von zwölf Hitzetagen erreicht oder überschritten. Auch bei den Hitzetagen hat sich regional das frühere Extreme zum Normalen gewandelt.

Mehr Hitzewellen



Hitzewellen sind in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich in den letzten Jahrzehnten häufiger und länger geworden. In Regionen, die immer wieder davon betroffen waren, folgen sich Hitzewellen heute in kürzeren Zeitabständen.

Regionen, die in der Vergangenheit nur wenige Hitzeperioden registrierten, müssen heute mehr oder weniger regelmässig damit rechnen. Das Muster der Häufung ab dem Jahr 2000 ist in allen drei Ländern vergleichbar, vom Norden Deutschlands in den Süden der Schweiz und bis in den Osten Österreichs.

In Zukunft noch mehr Hitze



Mit der erwarteten Temperaturzunahme bis 2060 wird sich in Genf die durchschnittliche Zahl der Hitzetage von heute knapp 3 Wochen auf rund fünf Wochen, in Lugano von heute knapp zwei Wochen auf rund vier Wochen summieren. Eine starke Zunahme von Hitzewellen in der Schweiz wird als sehr wahrscheinlich eingestuft (Klimaszenarien CH2018).

Länderübergreifende Mitteilung zur steigenden Sommerhitze



Die Wetterdienste von Deutschland, Österreich und der Schweiz haben in enger Zusammenarbeit eine länderübergreifende ausführliche Mitteilung zur steigenden Sommerhitze verfasst und gemeinsam publiziert.
meteo-swis
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