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09.10.2011 | 04:13 | Essen wegwerfen 
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Lebensmittelverschwendung

Köln - Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten und im Einzelhandel ist auch bei der weltgrößten Ernährungsmesse «Anuga» Thema.

Lebensmittel
Deutschland sei eine Überfluss- und Wegwerfgesellschaft bei Nahrungsmitteln - 6,6 Millionen Tonnen werfen die Verbraucher alljährlich in den Müll, bilanziert eine repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts The Consumer View (Bremen) und des Folienherstellers Cofresco. Damit lande mengenmäßig jeder fünfte Einkauf im Abfall. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der entsorgten Nahrungsmittel hätten aber bei besserer Lagerung und Planung durchaus noch verzehrt werden können.

In Deutschland vernichte jeder Verbraucher pro Jahr 80 Kilogramm Lebensmittel. Im regionalen Vergleich werfen die Westdeutschen dabei mit 88 Kilogramm am meisten Lebensmittel weg, gefolgt von den Ostdeutschen mit 80 Kilogramm. In süddeutschen Haushalten landen 76 Kilogramm, im Norden gut 70 Kilogramm im Abfall. Die Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln habe sich drastisch verändert.

Im Lebensmitteleinzelhandel gehen pro Jahr bis zu 310.000 Tonnen Nahrungsmittel durch Verderb, Beschädigung oder abgelaufene Mindesthaltbarkeitsdaten verloren. Das ergab eine Studie des EHI Retail Institute - einer Forschungs- und Beratungseinrichtung für den Handel mit Sitz in Köln. Damit gingen Waren im Wert von knapp 1,2 Milliarden Euro in den Filialen verloren. Nach Menge sind das 1,1 Prozent aller bezogenen Lebensmittel, die vor Verkauf und Verbrauch vernichtet werden. (dpa)
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Kommentare 
Franz schrieb am 30.11.2011 16:06 Uhrzustimmen(143) widersprechen(93)
Ist es Dummheit, Faulheit oder Ahnungslosigkeit ? Der Konsument, der nützliche Idiot Der Lebensmittelvernichtungswahn steuert seinen Höhepunkt entgegen „ Oh du fröhliche Weihnachtszeit“ Hunderttausende Tonnen Lebensmittel landen jährlich österreichweit im Müll. Millionen von Euros werden gedankenlos vergeudet. Einerseits jammert der Konsument über steigende Lebensmittelpreise, anderseits werden immer mehr Lebensmittel in den Müll entsorgt. Wir leben im Überfluß, sind schon so weit, das wir satte Menschen hungrig machen müssen. Ein ökologischer und ökonomischer Wahnsinn. Die Folgen sind katastrophal und unabsehbar. Unsere Verschwendungssucht verschärft anderswo auf der Welt das Hungerproblem, bringt Elend und Tod. Das ökologische System gerät aus allen Fugen, katastrophal für das Weltklima. Dabei wäre eine Halbierung des Lebensmittelmülls durchaus realistisch. Ohne beim Lebensstandard viel einzubüßen, könnten wir soviel schädliche Klimagase vermeiden, als wenn wir jedes 2. Auto stillegen würden. Wir sind alle an diesen Wahnsinn beteiligt. Die Einen mehr, die Anderen weniger, und Einige haben es schon kapiert Was können wir als Konsumenten dagegen tun ? Wir Konsumenten haben die Macht Alles zu verändern ! Wir können durch unser Konsumverhalten entscheiden, wieviel wie, wo, wann, produziert wird. Aber was machen wir ? Wir lassen uns ausnehmen wie eine Weihnachtsgans. Wir entscheiden nicht mehr selber, sonder lassen uns als williges Opfer jeden Schmarren andrehen. Ich bin pensionierter Küchenchef, 66, und habe es mir zur Aufgabe gemacht, diesen Wahnwitz der Lebensmittelvernichtung etwas entgegenzusetzen. Meine Kochkurse, ob für Erwachsene, Kinder, Studenten etc. haben als Grundlage immer den sorgsamen Umgang mit unseren Lebensmittel. Das geht vom Einkauf übers Kochen und der restlosen Verwertung der Produkte Eine Herzensangelegenheit sind mir die Kochkurse mit Kindern. Leider haben unsere Kinder immer weniger Bezug zu den Lebensmiteln, wissen wenig Bescheid über deren Herkunft, der Erzeugung , dem Aussehen, der Verwendung und Verarbeitung. Wenn hier keine gezielte Aufklärung erfolgt, werden die Müllberge weiter zu, und die Wertschätzung für unsere Lebensmittel weiter abnehmen. Das kann keinen gleichgültig lassen. Hier muß den Kindern schon an den Schulen, praktisches Wissen über über den sorgsamen Umgang und der Verwertung von Lebensmittel, vermittelt werden. Ich kann nur hoffen, das der Verbraucher und die zuständigen Stellen endlich aufwachen , um diese masslose Lebensmittelverschwendung in den Griff zu bekommen, und um zu retten, was hoffentlich noch zu retten ist Metzler Franz, Innsbruck
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