Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
11.08.2009 | 11:41 | Lebensmittelpreise  

Nikolaus Prinz: Der Preis ist heiß - vor allem, wenn Lebensmittel im Müll landen!

Wien - Sparpaket gefällig? Wenn Lebensmittel im Müll landen, sind sie bis dahin nicht nur durch rund 33 Hände gegangen, sondern haben Kosten - von der Produktion bis zum Handel - verursacht.

Lebensmittelpreise
(c) proplanta
Auch die Entsorgung und Wiederverarbeitung kostet. Das gibt ÖVP-Abg. Nikolaus Prinz Montag (10.08.) zu der immer wieder aufkeimenden Debatte um zu hohe Lebensmittelpreise in Österreich zu Bedenken. Neben der Müllproblematik als Kostenfaktor nennt der Bauernbund-Abgeordnete aber auch die höheren und weitaus schwierigeren Produktionsbedingungen in der kleinstrukturierten Landwirtschaft des Landes.

"Einerseits sind wir stolz auf die hohe Qualität der landwirtschaftlichen Produkte, andererseits aber will niemand für die Erschwernisse etwa durch Berglandwirtschaft oder unsere besonders hohen Umwelt-, Tierschutz- und Qualitätsstandards aufkommen", so Prinz, der langfristig vor einer Zunahme von billigen Importprodukten mit minderer Qualität warnt. "Ist es das, was die Arbeiterkammer unter dem Deckmantel ‚Konsumentenschutz’ mit ihrenEU-Preisvergleichen erreichen will?" Für die Konsumenten stellt sich letztendlich die Frage, ob sie weiterhin Lebensmittel aus heimischer Produktion von bäuerlichen Familienbetrieben haben wollen oder solche aus anderen Teilen der Welt, die oft aus industriellen Landwirtschaftsbetrieben stammen.

"Der Konsument hat die Wahl", warnt Prinz jedoch vor irreführender "Wählertäuschung" durch undifferenzierte Preisvergleiche seitens der Arbeiterkammer. "Diese Propaganda verunsichert die Menschen just in einer Zeit der wirtschaftlichen Krise. Das ist Populismus in Reinkultur." Handlungsbedarf bei Wegwerf-Kultur "Oberösterreich analysiert eben anders", verweist der ÖVP-Abgeordnete auf eine Restmüll-Sortieranalyse durch das Institut für Abfallwirtschaft der Universität für Bodenkultur in Wien, die erstmals für Oberösterreich im Mai 2009 durchgeführt wurde.

Ein Drittel der Lebensmittel und Speisereste im Restmüll sind original verpackte oder originale Lebensmittel. Die Hälfte des Restmülls besteht aus angebrochenen Lebensmitteln, ein Siebtel sind Speisereste. Insgesamt landen rund 15,6 Kilogramm Lebensmittel pro Einwohner und Jahr im Müll. Das entspricht etwa einem Geldwert von 116 Euro pro Einwohner am Land und einem von 191 Euro pro Stadtbewohner im Jahr. "Dumpingpreise und Lockangebote verleiten in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten verstärkt zu Hamsterkäufen. Bewusstes Einkaufen unter Beachtung der heimischen Qualitätsmarken hilft dem Einzelnen beim Sparen, den Landwirten beim Erhalt ihrer Existenz und schützt 530.000 Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich sowie unsere Umwelt", schloss Prinz. (ots)  
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Verbraucher griffen 2023 seltener zu Produkten mit Fairtrade-Siegel

 Neue Preisbehörde für Lebensmittel & Co.?

 Strategie gegen Lebensmittelverschwendung erntet Kritik wegen langsamer Umsetzung

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 EU beschließt Frühstücksrichtlinien: Herkunft von Honig aufs Etikett

  Kommentierte Artikel

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen