Ihre Erzeugung sichert Wertschöpfung und Kaufkraft in Milliarden-Euro-Höhe und schafft Arbeitsplätze im Inland. Ihre Nebenprodukte ersetzen Eiweißfuttermittelimporte aus Übersee durch gentechnikfreies heimisches Eiweißfutter, das bei der Alkoholerzeugung anfällt. Ihre Rohprodukte, erzeugt nach den selben strengen EU-Regeln, die auch für Lebens- und Futtermittelproduktion gelten, beleben die
Fruchtfolge und bieten der Landwirtschaft zusätzliche Einkommensmöglichkeiten. Um diese positiven Wirkungen nicht zu gefährden, sind in der EU nur Biotreibstoffe aus agrarischen Rohstoffen erlaubt, die nach den EU-Nachhaltigkeitskriterien erzeugt worden sind. Somit haben Importe aus Ländern, die bei der Biokraftstofferzeugung keinerlei Rücksicht auf Mensch und Umwelt nehmen, in der EU keine Chance", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, im Rahmen der Präsentation der Broschüre "Brennpunkt Biotreibstoffe". Er ergänzte: "Weil in der bisherigen Diskussion oft Äpfel mit Birnen verglichen wurden, soll diese Broschüre eine differenzierte Sichtweise ermöglichen.
"50 % weniger
Treibhausgase Wissenschaftliche Institute, wie das Joanneum Research in Graz, haben umfassende CO2-Bilanzen erstellt, die den gesamten "Lebenszyklus" von Biotreibstoffen berücksichtigen. Diese Bilanzen belegen eindeutig die positive Wirkung von Biotreibstoffen aus heimischer Produktion für den Klimaschutz. Demnach können die untersuchten Biotreibstoffe die restriktiven Grenzwerte für die Mindest-Treibhausgaseinsparung von 50 % im Jahr 2017 bereits jetzt einhalten bzw. erfüllen. Strenge EU-Auflagen sichern Regenwald In Europa erzeugte Biotreibstoffe führen nicht zur Abholzung des Regenwaldes. Sowohl in der EU als auch für Drittlandsimporte gelten die selben strengen Nachhaltigkeitskriterien für die Rohstoffproduktion bei Biotreibstoffen. Demnach müssen
Biokraftstoffe nicht nur Mindesttreibhausgas-Emissionswerte, sondern auch die für die Lebens- und Futtermittelproduktion gültigen "Cross Compliance"-Auflagen sowie Umwelt- und Naturschutzauflagen erfüllen und dürfen nicht auf für die
Biodiversität hochwertigen Flächen, auf ehemaligen Primärwaldflächen sowie auf trockengelegten Moorflächen angebaut werden. Darüber hinaus gelten in der EU hohe soziale Standards.
Wlodkowski: "Das zeigt uns: Die europäische Biotreibstoffproduktion aus heimischen Rohstoffen ist jedenfalls nachhaltig und sinnvoll." Die EU-Regeln für die Biotreibstoffproduktion sehen auch strikte Fruchtfolgeauflagen vor. Wlodkowski: "Die Angst vor neuen Monokulturen ist unbegründet. Im Gegenteil, die Vielfalt steigt. Denn heimische Biotreibstoffe helfen mit, die Gentechnikfreiheit im Anbau und der landwirtschaftlichen Produktion in Österreich zu sichern. Es wird nämlich bei der Biokraftstoffproduktion als Koppelprodukt ein sowohl volumen- als auch wertmäßig gleichrangiges und vor allem nachgefragtes GVO-freies Eiweißfuttermittel erzeugt, das Sojaimporte in beträchtlichem Ausmaß ersetzen kann."
Keine Flächenkonkurrenz
"Es gibt keine Flächenkonkurrenz zwischen ‚Teller, Trog und Tank’. In der EU stehen ausreichend
Agrarflächen für die Biotreibstoffproduktion zur Verfügung, ohne die Nahrungs- und Futtermittelproduktion zu beeinträchtigen. Allein die letzte EU-Zuckermarktreform hat hunderttausende Hektar freigesetzt, die für die Energieproduktion genutzt werden können", erklärte Wlodkowski weiter. Darüber hinaus tragen der Fortschritt in der
Pflanzenzüchtung mit der dadurch steigenden Flächeneffizienz und die sinkende Nachfrage nach Futtermitteln zur Mengenverschiebung bei.
Technisch unbedenklich
Die Beimischung von bis zu 7 % Biodiesel bzw. 5 %
Bioethanol ist fahrzeugtechnisch unbedenklich, stimmt mit den geltenden Normen überein und wird EU-weit praktiziert. Für die Verwendung von reinem Biotreibstoff gibt es serienmäßige Fahrzeugmodelle (z.B. FlexiFuel Vehikel).
Chance für 3. Welt
"Kostendeckende Preise sind auch in der Landwirtschaft die Voraussetzung, die Produktion mittelfristig absichern und auf dem Markt bestehen zu können. Von einer maßvollen Entwicklung der Preise bei agrarischen Rohstoffen profitiert letztlich nicht nur die Landwirtschaft in Europa und Nordamerika, sondern sie kann auch Chancen für die Landwirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern bieten. Denn dadurch werden der Aufbau und die Sicherung einer eigenen Agrarproduktion attraktiver gemacht. Dies ist wiederum die Grundvoraussetzung dafür, das Hungerproblem nachhaltig lösen zu können", so Wlodkowski abschließend. (lk-ö)