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05.01.2014 | 14:01 | Diät-Irrtümer 

Speck weg - aber wie?

Stuttgart/Hohenheim - Weihnachtsgans, Christstollen und Lebkuchen haben in den vergangenen Wochen bei vielen Menschen sichtbare Spuren hinterlassen. Ein häufiger Vorsatz für das neue Jahr lautet daher: Der Weihnachts-Speck muss weg!

Speck weg
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(c) Igor Mojzes - fotolia.com
Doch wie kann man dies am besten in die Tat umsetzen? Warum sind Diäten so oft nicht von Erfolg gekrönt?

Übergewicht ist in Deutschland nicht nur zu dieser Jahreszeit ein Problem. Viele ältere Menschen leiden unter Übergewicht. Doch in den letzten Jahren wird häufig darüber berichtet, dass auch immer mehr junge Erwachsene extremes Übergewicht haben. Ernährungsmitbedingte Krankheiten belasten das Gesundheitssystem. Besonders im ländlichen Raum sind auch Kinder betroffen: Durchschnittlich sind Landkinder dicker als der Nachwuchs in den Stadtgebieten.

Leider halten sich beim Streben nach der schlanken Linie zahlreiche Diät-Irrtümer sehr hartnäckig.

FDH ist die beste Diät



FDH - "Friss die Hälfte" - sorgt zwar anfangs durchaus dafür, dass einige Pfunde schmelzen. Doch leider wird dabei auch die Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen halbiert. Zudem reduzieren sich weniger die Fettpolster als Wasser und Muskelmasse im Körper. Nach einer "FDH-Kur" kehren die meisten Menschen zu ihrem gewohnten Ernährungsverhalten zurück, weshalb dann auch die Pfunde nicht lange auf sich warten lassen - der Jo-Jo-Effekt setzt ein.

Essen am Abend macht dick



Das Frühstück als wichtigste Mahlzeit des Tages - und alles was man nach 20 Uhr isst, setzt an? Irrtum, entscheidend ist die Kalorienzufuhr des ganzen Tages. Wer mehr Kalorien zu sich nimmt als er verbraucht, nimmt zu, unabhängig von der Uhrzeit der Mahlzeiten. Es nützt daher nichts das Abendessen ausfallen zu lassen, wenn man den Tag über zu üppig geschlemmt hat.

In der Sauna kann man Fett wegschwitzen



Tatsächlich kann sich die Waage nach einem Sauna-Besuch zwar ein paar Gramm gnädiger zeigen als vorher. Leider handelt es sich dabei nur um den Wasserverlust durch das Schwitzen, und der sollte natürlich möglichst rasch ausgeglichen werden. Fettpolster lassen sich nicht durch Hitze einfach wegschmelzen.

Saft ist das ideale Diät-Getränk



Obst ist gesund, also kann auch Obstsaft nicht dick machen? Gegen ein Glas Saft oder Saftschorle ist gewiss nichts einzuwenden, doch als Durstlöscher ist Saft beim Abnehmen alles andere als ideal. In Früchten und damit in Säften ist viel Zucker enthalten, auch wenn es sich um reine Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz handelt.

Hinzu kommt, dass Fruchtzucker (Fructose) anders als Traubenzucker (Glucose) weitgehend unabhängig vom Insulin verwertet wird. Dadurch entfällt das vom Insulin ausgelöste Sättigungsgefühl. Seinen Durst löscht man daher besser mit Mineralwasser oder ungesüßtem Tee als mit Saft und Schorle.

Ananas ist ein guter Fettkiller



Bromelain, ein Enzym aus der Ananasfrucht, wird in der Medizin gegen Entzündungen und zur Unterstützung der Verdauung eingesetzt. Darüber hinaus hält sich jedoch auch das Gerücht, dass es die Fettverbrennung ankurbeln soll. Dafür gibt es keinerlei Belege. Ohnehin wird das Bromelain größtenteils bereits im Magen verdaut, weshalb bei einer Therapie auch magensaftresistente Tabletten oder Dragees eingesetzt werden. Wer also auf Ananas setzt, um Ernährungssünden wettzumachen, dürfte daher wohl kaum Erfolg haben.

Sport macht schlank



Das ist im Prinzip nicht verkehrt, Bewegung ist gesund und hilft beim Abnehmen. Ein Irrtum ist es jedoch, auf Sport allein zu setzten um abzunehmen, denn dazu muss auch die Ernährung stimmen. Was nützt schließlich das Joggen, wenn man anschließend mit einem Schokoriegel die verbrauchten Kalorien sofort wieder auffüllt...

Leichtes Abnehmen mit Light-Produkten



Die Bezeichnung „light" suggeriert vielen Abnehmwilligen Genuss ohne Reue. Der Begriff ist nicht gesetzlich definiert, er steht meist für wenig Zucker oder Fett im Lebensmittel. Durch das "gute Gefühl" beim Essen werden jedoch von Light-Produkten oft größere Mengen konsumiert als von anderen Lebensmitteln, was beim Abnehmen in der Regel kontraproduktiv ist.

Kohlenhydrate machen dick

Nudeln, Brot, Kartoffeln und Reis gelten oft als typische Dickmacher. Für eine ausgewogene Ernährung sind Kohlenhydrate aber unentbehrlich, es kommt nur auf die Menge an. Darüber hinaus enthalten vor allem Vollkornprodukte sättigende Ballaststoffe, B-Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Vor Vollkornbrot oder Naturreis braucht man sich daher kaum zu fürchten. Vorsicht sollte man jedoch bei Kohlenhydraten in Süßwaren, Chips, Pizza etc. walten lassen.


Wunderpillen aus dem Netz

Vorsicht ist bei angeblichen Schlankmachern aus China wie Xi You Su geboten. Die im Netz erhältliche Wunderpille, die nach Einnahme eine Modell-Figur verspricht, macht eher krank statt schlank, da sie gesundheitsbedenklicke Stoffe wie Sibutramin enthält. Akute Herzerkrankungen können die Folge sein. Andere Schlankheitsmittel sind sogar oft wirkungslos.


Was hilft wirklich gegen den Winterspeck?



Ernährungsexperten raten dazu, statt häufiger Radikal-Diäten das Ernährungsverhalten langfristig zu ändern. Wer Körpergewicht verlieren oder konstant halten möchte, sollte sich proteinreich mit viel magerem Fleisch, Milchprodukten und Hülsenfrüchten ernähren. Auch eine Reihe von Obstsorten kann man verzehren(siehe auch: Mit der richtigen Diät zur Traumfigur). Regelmäßige Mahlzeiten und Sport statt einer Blitzdiät sind am besten geeignet, um den Speck schnell wieder loszuwerden.

Noch ein Hinweis zum Schluss: Wer abnehmen möchte, es alleine aber nicht schafft, der sollte mit einem/er Ernährungsberater/in oder einem Arzt oder einer Ärztin Kontakt aufnehmen.


Alle Angaben ohne Gewähr, die Anwendung erfolgt auf eigene Gefahr. (proplanta)

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