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05.09.2007 | 10:06 | Bio-Boom 

Nachfrage nach Bio-Produkten steigt - Basic stoppt Aktienverkauf

Berlin/München - Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Deutschland kann nicht mehr aus heimischer Produktion gedeckt werden.

Bioprodukte
(c) proplanta
«Wir haben tatsächlich eine Knappheit auf dem Markt», sagte der Vorstandschef des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW),Felix Prinz zu Löwenstein, am Dienstag in Berlin. Er sieht darin eine Chance, den Ökolandbau im In- und Ausland zu erweitern. Jeder zusätzliche Hektar sei zudem «ein Fortschritt für die Umwelt». Derzeit werde das starke Branchenwachstum in der Öffentlichkeit nur als Risiko für die Qualität der Ökoprodukte wahrgenommen.
 
Für Unmut in der Bio-Branche hatte zuletzt die Zusammenarbeit der Bio-Supermarktkette Basic mit der Schwarz-Gruppe gesorgt, zu der der Discounter Lidl gehört. Nach Protesten von Kunden und Lieferanten stoppte Basic den Verkauf weiterer Aktien an die Schwarz-Gruppe. Einen entsprechenden Bericht der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstag) bestätigten am Dienstag sowohl Basic als auch Schwarz. Basic- Vorstandschef Josef Spanrunft sagte dem Blatt, es sei durch den Aktienverkauf «sehr viel Unruhe» in das Unternehmen gekommen.
 
Schwarz hatte im Februar 23 Prozent der Basic-Aktien übernommen. Anfang August hatte die Gruppe den Altaktionären zudem ein Übernahmeangebot unterbreitet. Mehrere Anteilseigner hatten sich verkaufsbereit gezeigt. Ohne den jetzt verkündeten Stopp hätte Schwarz möglicherweise die Mehrheit an der Münchner Basic AG erhalten.
 
Die Organisation Attac erklärte, auch die Minderheitsbeteiligung von Lidl an Basic sei für die Organisation nicht hinnehmbar. «Es bleibt dabei: Kein Lidl im Bioladen», sagte ein Attac-Sprecher laut Mitteilung. Man sei davon überzeugt, dass die Beteiligung des Discounters am Biohändler auf Dauer negative Auswirkungen auf Erzeuger, Lieferanten, Mitarbeiter und Produkte haben werde. «Lidl steht exemplarisch für Preis-, Umwelt- und Sozialdumping», ergänzte der Sprecher. «Das Discounter-Prinzip "Masse statt Qualität" ist unvereinbar mit einer nachhaltigen und ökologischen Wirtschaftsweise.»
 
Der Markt für ökologische Erzeugnisse wuchs nach BÖLW-Angaben 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf einen Umsatz von 4,6 Milliarden Euro. Die Fläche des Ökolandbaus in Deutschland nahm gleichzeitig lediglich um 2,3 Prozent auf rund 825 000 Hektar zu. Damit seien im vergangenen Jahr 4,9 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet worden, berichtete der Verband. (dpa)
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