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26.09.2021 | 09:51 | Unterstützung für Landwirte 

Lidl kündigt Absatzaktionen für Schweinefleisch an

Bad Wimpfen - Nach Aldi Nord und Süd will nun auch Lidl die Landwirte mit zusätzlichen Schweinefleisch-Aktionen in den Geschäften unterstützen.

Lidl
(c) proplanta
Wie der Discounter am Donnerstag (23.9.) mitteilte, soll kurzfristig mit vermehrten Verkaufsaktionen in allen 3.200 Filialen der Absatz von Schweinefleischprodukten aus Deutschland angekurbelt werden. Gleichzeitig würden trotz sinkender Nachfrage nach Schweinefleisch, der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und dem damit verbundenen Exportstopp nach Asien den Lieferanten Preise oberhalb der Schweinepreisnotierung gezahlt.

Damit wolle das Unternehmen Produzenten und Hersteller in dieser herausfordernden Zeit besonders unterstützen und zum Abbau des aktuellen Überangebots beitragen. Die Schweinefleisch-Aktionen seien ein wichtiger Schritt in der langfristigen Strategie von Lidl, die deutsche Landwirtschaft dauerhaft zu stärken.

Das Unternehmen beziehe bereits Schweinefleisch für sein Eigenmarkensortiment mit Ausnahme internationaler Spezialitäten vollständig aus Deutschland. Zudem habe Ende 2020 der Mutterkonzern, die Schwarz Gruppe, die Schweinehalter der Initiative Tierwohl (ITW) mit einer Sonderzahlung von 50 Mio. Euro unterstützt. Für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft bedürfe es jedoch eines Dialogs mit allen Branchenteilnehmern und der Politik, betonte Lidl.

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) begrüßte die Ankündigung, denn angesichts der immer dramatischer werdenden schlechten finanziellen Lage der Schweinehalter seien Absatzimpulse die wichtigste Akutmaßnahme. „Erst wenn es die hohen Kühlhausbestände nicht mehr gibt, wird es bei weiterhin rückläufigem Lebendangebot zu einer Marktentspannung kommen“, erläuterte ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack.

Jeder Kritiker dieser Maßnahme sollte sich vor Augen führen, dass es jetzt kurzfristig darum gehe, auch mit unkonventionellen Maßnahmen den Betrieben zu helfen, damit diese jetzt nicht aufgrund der Preiskrise das Handtuch würfen. „Besonders entscheidend ist nun aber auch, dass alle Vertriebskanäle für deutsches Fleisch voll genutzt werden“, betonte Staack. Deshalb müssten weitere Lebensmitteleinzelhändler und insbesondere auch der Großhandel hier schnell nachziehen.
AgE
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