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09.01.2012 | 11:29 | Damit die Knochen nicht brechen 

Mangelware Vitamin D

Karlsruhe/Hohenheim - Vitamin D kann weitaus mehr, als man landläufig annimmt.

Knochenbruch
(c) proplanta
Mit der Vorbeugung und Behandlung der Osteoporose (Knochenschwund) wird es schon sehr lange in Verbindung gebracht. Zunächst dachte man, Calcium sei das Mineral, das bei Mangel zur Osteoporose führt. Dann erkannte man immer mehr die Bedeutung von Vitamin D. Inzwischen empfehlen die Experten (Dachverband Osteologie) außer Calcium, alternativ zur täglichen Sonnenexposition, die orale Verabreichung von rund 1.000 bis 2.000 IE Vitamin D3 (in Tablettenform erhältlich; 1 IE Vitamin D3 ~ 0,025 µg).

Insbesondere im Alter können Brüche der Wirbelsäule, des Schenkelhalses, aber auch Unterarmbrüche deutlich gesenkt werden, wenn außer Calcium auch ausreichend Vitamin D vorhanden ist. Ca. 60 % der Deutschen, so das Robert-Koch-Institut, hat einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel im Blut.

Da Vitamin D nicht in ausreichendem Maße allein mit der Nahrung aufgenommen werden kann (täglich müssten 17 Eier und ein Hering verzehrt werden, so Prof. Michael Amling, Direktor des Instituts für Osteologie und Biomechanik am UKE in Hamburg), wäre eine ausreichende Sonnenexposition erforderlich, um die Bildung des Vitamins in der Haut zu ermöglichen. Die erforderliche Sonneneinstrahlung in unseren geographischen Breiten ist aber nur in den Monaten März bis Oktober zwischen 10 und 17 Uhr gegeben. Gerade zu diesen Tageszeiten ist ein hoher Anteil der Bevölkerung aber bei der Arbeit. Bei älteren Menschen ist außerdem die Fähigkeit der Haut zur Vitamin-D-Bildung herabgesetzt.

Empfehlenswert ist eine Bestimmung des Vitamin-D3 (25-OH)-Spiegels im Blut (in erster Linie in den Wintermonaten). Von einem Mangel spricht man bei Werten unter 20 ng/ml. Bei Werten über 30 ng/ml kann eine ausreichende Versorgung angenommen werden. Neuerdings gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, dass der Mangel an diesem Vitamin auch mit weiteren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, verschiedene Krebsformen (Darm-, Brust- und Prostatakrebs) sowie Infektionsneigung in Verbindung steht.

Fazit:

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (in Sonderheit Personen, die sich tagsüber in Räumen aufhalten und ältere Menschen) weisen, vornehmlich in den Wintermonaten, einen Vitamin-D-Mangel auf. Mit einer Tabletteneinnahme von 1.000 - 2.000 IE ist der Organismus in der Regel ausreichend versorgt. Empfehlenswert ist grundsätzlich die Einbeziehung des Hausarztes, der auch den Vitamin-D-Spiegel im Blut bestimmen lassen kann. Wichtig bei der Vorbeugung bzw. Behandlung der Osteoporose ist außer Vitamin D, dass ausreichend Calcium in der richtigen Form, z.B. als Calciumcitrat oder Calciumgluconat zugeführt wird, da älterer Menschen gehäuft verminderte Magensäure aufweisen und dadurch nicht jede Calciumform ausreichend resorbiert wird. (Hr)


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Dr. med. Heimfried Rüdinger, Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin

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