Im August veröffentlichte das Institut für Risikobewertung (BfR) Untersuchungsergebnisse, die diese Befürchtungen bestätigten. Um blaue Tätowierungen zu entfernen, wird oft der Rubinlaser verwendet. Dabei fanden die Forscher, dass neben anderen gesundheitsschädlichen Stoffen wie Benzol auch Blausäure freigesetzt wird, wodurch eine Zellschädigung resultieren kann, insbesondere dann, wenn große Hautflächen mit dem Laser therapiert werden.
„Immer mehr junge Leute lassen sich ein Tattoo stechen“, stellt Prof Bäumler, Experte für Lasermedizin an der Uniklinik Regensburg, fest. Etwa 6 Millionen Menschen haben derzeit in Deutschland Farbpigmente in der Haut, wovon sich rund 700.000 eine Entfernung wünschen. Zum Risiko der Gesundheitsschädigung durch die Farben bei Tätowierungen kommen jetzt noch die Gefahrenpotentiale bei der Tatoo-Entfernung hinzu.
Bislang gibt es keine Untersuchungen, welche Methode die geeignetste ist. Auch das
BfR macht hierzu keine Angaben. Erschwerend ist ferner, dass nicht nur Ärzte eine Entfernung durchführen dürfen, sondern auch Studio-Betreiber und Kosmetikerinnen. Die Behandlungskosten mit dem Laser können sich schnell auf mehrere Tausend Euro belaufen.
Dr. Hoffmann, Dermatologe an der Uni Bochum, arbeitet mit dem Pico-Sekundenlaser, einem sehr modernen System und meint dazu, dass Spaltprodukte sich auf jeden Fall im Körper verteilen. inwieweit diese aber dann gesundheitsschädlich sind, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Sein Rat an Tatoo-Fans: “Der Laser ist kein Radiergummi und das sollte er auch nicht sein. Die Leute sollen nachdenken, bevor sie sich ein Tatoo stechen lassen.“
FazitNicht nur das Einbringen von Farben in die Haut beim Stechen von Tattoos birgt Gesundheitsgefahren. Inzwischen ist auch erwiesen, dass das Entfernen dieses Körperschmucks aus der Haut ebenfalls nicht ungefährlich ist. Wie der BfR-Präsident Prof. Hensel wissen ließ, können Zellschäden der Haut bei der Laserbehandlung eines Tätowierungspigmentes resultieren. Eine Lasertherapie kann zudem sehr teuer werden (mehrere tausend Euro). Wenn es schon notwendig wird, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. (Hr)
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Dr. med. H. Rüdinger