"Nach wirtschaftlich schwierigen Zeiten haben wir heute bei einem recht stabilen Preisniveau um 34 Cent pro Kilogramm wieder Spaß am Wirtschaften." Dieses Preisniveau sei auch unbedingt nötig, die Produktionskosten würden steigen; insbesondere in den Bereichen Energie, Dünger,
Pflanzenschutz und Kraftfutter zögen die Preise erheblich an.
„Die erfreuliche Stabilität der Märkte lässt sich bei der
Agrarpolitik leider nicht feststellen", so Peter Lüschow, selbst Milcherzeuger und Vizepräsident des Landesbauernverbandes. Lüschow zeigte auf, dass die europäischen Direktzah-lungen selbst bei diesem Preisniveau immer noch ca. 50 % des Einkommens auf den Betrieben ausmachten. „ Wir können deshalb nicht einfach darauf verzichten." Der
Bauernverband wehre sich vor allem gegen zusätzliche, Kosten treibende Umweltauflagen, die durch die Direktzahlungen nicht abgegolten würden. „Die Politik erhöht ohne Not den Wettbewerbsdruck in der Landwirtschaft", kritisierte Lüschow. Die erheblichen Vorleistungen, die gerade deutsche Landwirte erbracht hätten, würden in der Diskussion um das so genannte „Greening" (Begrünung der Ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik) nicht berücksichtigt.
Luftige Offenställe mit Liegeboxen für jede Kuh, mit Liegematte, Rückenbürste, Großtränke und Futterautomat kämen dem Tier entgegen. „Das Tierwohl steht heutzutage im Mittelpunkt des Handelns professioneller Milchviehhalter“, betonte Lüschow und verwahrte sich zugleich gegen die unsäglichen Anfeindungen der Landwirtschaft mit Schlagworten wie Massentierhaltung und Agrarfabriken durch einzelne Gruppierungen. (bvsh)