Angesichts der ausbleibenden Niederschläge in vielen Regionen Neuseelands ist die Milchproduktion deutlich zurückgegangen. Wurde noch vor einigen Wochen davon ausgegangen, dass die
Milchproduktion um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen würde, wird nun mit einem deutlichen Absinken der Milchproduktion unter Vorjahresniveau gerechnet.
In einigen Hochburgen der neuseeländischen Milcherzeugung sind die Produktionsrückgänge mit mehr als 20 Prozent erheblich. Lloyd Downing, Milcherzeuger in Neuseeland und Referent auf dem Internationalen Milchbauernkongress des Deutschen Bauernverbandes (DBV) im Januar 2008, informierte telefonisch DBV-Milchpräsident Udo Folgart, dass es mittlerweile zu einer echten Futtermittelknappheit gekommen sei und viele Betriebe ihre Milchkühe frühzeitig trocken stellen müssten. Es sei sogar schon zu einigen Notschlachtungen gekommen.
Für die laufende Saison hat die größte neuseeländische und für den Export zuständige Molkerei Fonterra nach eigenen Angaben die gesamte Produktion bereits verkauft, so dass weitere Bestellungen für Milch und Molkereiprodukte aus dem Ausland nicht angenommen werden können. Der
DBV geht davon aus, dass diese Situation die Preisentwicklung auf dem Weltmarkt weiterhin positiv beeinflussen wird.
Auch Australien hat noch mit den Nachwirkungen der Dürre 2006 sowie akuter Phasen extremer Trockenheit zu kämpfen. Die Milchproduktion 2006/07 hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent verringert. In Folge der Dürre hat Australien lediglich die Hälfte seiner jährlichen Milchproduktion in Höhe von rund 9,6 Millionen Tonnen ausgeführt. Mit einem weiteren Exportrückgang und damit Entlastung auf den Weltmilchmärkten ist zu rechnen. (PD)