«Wir erwarten, dass 2008 die
Erzeugerpreise höher liegen als 2007», sagte
Sonnleitner der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. «Sicher würde es für Verbraucher dann im Schnitt des Jahres 2008 nochmals eine moderate Preiserhöhung bedeuten.» Ein Anstieg der Erzeugerpreise sei aber notwendig, weil sich Energie, Dünger und Pflanzenschutzmittel erheblich verteuert hätten. «Die Kosten laufen uns direkt davon», sagte Sonnleitner. Die Nahrungsmittelpreise seien über mehrere Jahrzehnte der Inflationsbremser Nummer eins gewesen.
Die Milchbauern drohen wie 2007 mit Streik und fordern höhere Erzeugerpreise. Der Bundesverband der Deutschen
Milchviehhalter will in der kommenden Woche über einen Lieferboykott abstimmen lassen.
Derzeit laufen Preisverhandlungen zwischen Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel. Im Februar waren die Milcherzeugerpreise nach Schätzungen der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle für Agrarerzeugnisse (
ZMP) erneut gesunken - auf 37,3 Cent pro Kilogramm im Bundesdurchschnitt. Die Milchbauern sehen 43 Cent pro Kilo als einen fairen Preis.
Der Bauernpräsident warnte den Einzelhandel vor Preisabschlägen. «Der Milchpreis steht in diesen Wochen unter Druck», sagte Sonnleitner. «Da geht es darum, dass die Molkereien nicht nervös werden, weil für die Märkte in der Prognose für das übrige Jahr ab April/Mai die Vorzeichen wieder sehr gut sind.» Die Prognosen für die weltweite Nachfrage seien positiv.
Angesichts der Debatte über die Konkurrenz von Nahrungsmitteln und
Energiepflanzen für Biosprit sieht Sonnleitner keine drohende Versorgungsknappheit. «Ich glaube nicht, wenn eine Knappheit eintritt, dass es die biogenen Treibstoffe oder generell Bioenergie ist», sagte er. «Da sind nach wie vor weltweit die Anteile zu gering.» Für ihn bleibe die Nahrungsmittelproduktion aber das Kerngeschäft. «Was wir mit mehr Sorge sehen, ist, dass wegen der Bioenergie in Malaysia oder Indonesien Brandrodung gemacht wird, das heißt enorme Umweltschäden verursacht werden und dass riesige Monokulturen entstehen.» Dagegen lägen viele Flächen etwa in Afrika, Russland und der Ukraine brach. (dpa)