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08.10.2009 | 14:22 | Milchmarkt 

Moosbrugger: "Bereits mehr als 20 Mitgliedstaaten verlangen weitere Maßnahmen"

Wien - "Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich ist es gelungen im Verbund mit Deutschland und Frankreich die Probleme des Milchmarktes auf europäischer Ebene zum Thema zu machen.

Euter
(c) proplanta
Bis vor kurzem war Österreich mit fünf weiteren Mitgliedstaaten in der Minderheit, wenn es um umfangreichere Maßnahmen zur Entlastung des Milchmarktes ging. Beim eigens wegen der dramatischen Lage am Milchmarkt einberufenen Sonder-Agrarministerrat am 5.Oktober 2009 hat sich herausgestellt, dass die Zahl der Mitgliedstaaten, die eine existenzgefährdende Situation für die Milchbauern sehen und weitere Maßnahmen fordern, von ursprünglich sechs auf mittlerweile mehr als 20 Mitgliedstaaten gestiegen ist", erklärte Josef Moosbrugger, Vorsitzender des Ausschusses für Milchwirtschaft in der Landwirtschaftskammer Österreich und Präsident der Landwirtschaftskammer Vorarlberg, anlässlich des Sonderagrarrates zur Milchmarktsituation.
 
"Wenn die Minister von 20 EU-Mitgliedstaaten an der derzeitigen Systematik und Situation etwas verändern wollen und die Kommission bleibt stur, dann verstehe und akzeptiere ich das nicht und ich werde weiterhin für eine Systemdiskussion kämpfen."
 
Die Europäische Kommission geht mit diesem Sondertermin und dem Agrarministerrat am 19. Oktober 2009 den Problemen am Milchmarkt auf den Grund und sucht weitere Möglichkeiten, die kurz- und mittelfristig zur Verbesserung der Marktlage beitragen. Jedoch ist die Kommission auch unter der aktuell schwierigen Marktsituation nicht bereit die Ergebnisse des Health Check zu diskutieren.
 
"Aus Sicht der Milchbauern sind die noch 2008 so positiven Marktprognosen der Generaldirektion Landwirtschaft für den Milchmarkt auch mittelfristig nicht haltbar", so Moosbrugger.
 

Expertengruppe ist zwar positives Signal, aber ungenügend

Moosbrugger sieht die Einsetzung einer Expertengruppe zwar positiv."Allerdings werden die Vertreter der Milchbauern die Arbeit dieser Gruppe kritisch verfolgen, dass tatsächlich brauchbare Ergebnisse vorgelegt werden, um eine ähnlich negative Situation wie derzeit zu verhindern", ergänzt der LK- Milchsprecher.
 
Darüber hinaus fordert Moosbrugger neben mehr Transparenz in der Lebensmittelkette vor allem auch eine Stärkung der Verhandlungsposition der Milcherzeuger.
 
"Ich bin der Meinung, dass die Health Check Beschlüsse in ihren Auswirkungen hinterfragt werden müssen. Adäquate weitere Begleitmaßnahmen durch den zukünftigen zuständigen Kommissar für Landwirtschaft sind unbedingt erforderlich", erklärte Moosbrugger abschließend. (lk oe)
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