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25.03.2009 | 07:41 | Milchmarkt 

Bauernverband: Geplante EU-Hilfen für Milchbauern reichen nicht

Berlin - Der Deutsche Bauernverband sieht die Milchbauern trotz der geplanten EU-Hilfen in ihrer Existenz bedroht.

EU-Hilfen für Milchbauern
(c) proplanta
Der Verband warf den EU-Landwirtschaftsministern am Dienstag in Berlin vor, die «Milchbauern im Regen stehen» zu lassen. Die «katastrophale Marktlage» wegen sinkender Angebotspreise sei durch Probleme beim Absatz, nicht durch eine zu hohe Produktion hervorgerufen. Deshalb seien eine weitere Absatzförderung und ein zusätzlicher Aufkauf von Milchprodukten zur Verknappung des Angebots nötig. Der Bauernverband wertete es aber positiv, dass die deutschen Milchbauern mit bis zu 90 Millionen Euro aus dem EU-Konjunkturprogramm rechnen können.

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter will gegen die EU- Politik protestieren. Er kündigte eine Demonstration am Rande der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern in Magdeburg an. Mit einem Schlepper-Korso will der Verband am Donnerstag mit mehr als 300 Mitgliedern mehr Hilfe einfordern. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will mit den Ländern am Donnerstag und Freitag in Magdeburg dafür werben, dass die Mittel aus dem EU-Konjunkturprogramm den Milchviehhaltern zugutekommen. Die Agrarminister der Europäischen Union hatten am Montag in Brüssel darüber beraten.

Aigner war dort mit ihrer Forderung gescheitert, die Milchquote nicht auszuweiten. Mit der Quote begrenzt die EU die Produktion, um die Preise zu stabilisieren. Die Milchpreise, die die Bauern von Molkereien bekommen, sind trotz des Milchlieferstopps 2008 im Sinkflug. Der Milchpreis lag im Januar mit durchschnittlich 25,5 Cent pro Liter um fast 14 Cent niedriger als vor einem Jahr. (dpa)
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