Eine Paradigmenwechsel hin zu einer nachhaltigen Ernährung und Landwirtschaft ist deshalb geboten, um den Welthunger zu bekämpfen. Dies ist eine Essenz des neu erschienenen "Handbuch Welternährung".
Illustriert mit zahlreichen Graphiken bietet das Handbuch einen umfassenden Überblick über die komplexen Ursachen und Erscheinungsformen des Hungers, gibt Ratschläge für Verbraucher und benennt notwendige politische Maßnahmen.
"Wir sprechen von einer globalisierten Welt, doch diese Welt ist mehr denn je eine geteilte Welt - Fehlernährung im Norden, Mangelernährung im Süden", sagte Prof. Klaus Töpfer, Vizepräsident der Welthungerhilfe, bei der Vorstellung des Handbuchs in Berlin. "Es ist weitgehend bekannt, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Schluss mit der Wegwerfgesellschaft! Hilfen für die Landwirtschaft in Entwicklungsländern, verstärke Agrarforschung - das sind nur einige davon. Es ist zu wünschen, dass aus dem Buch Taten erwachsen."
Die Soziologin Babita Sinha, die für die
Welthungerhilfe in Indien arbeitet, präsentierte greifbare Erfolge aus dem Millenniumsdorf Sarwan in Indien. Investitionen in Milchwirtschaft, Bewässerungssysteme und Anbau von neuen Lebensmittelsorten haben dazu geführt, dass die Einkommen gestiegen sind und der Hunger gesunken ist. Eine nachhaltige Methode, welche den Ertrag beträchtlich gesteigert hat, ist zum Beispiel das 'Double Cropping System', bei dem Weizen und Senf nebeneinander angebaut werden.
Das Handbuch
Welternährung wird zum vierten Mal von der Welthungerhilfe herausgegeben, mit Unterstützung der Stiftung fiat panis in Ulm. Es enthält eine aktuelle Analyse der Welternährungslage und zeigt Wege auf, wie Hunger erfolgreich bekämpft werden kann. Nicht nur Fachleute aus den Bereichen Wirtschaft, Handel, Politik, Finanzen, Bildung und Forschung, sondern auch die einzelnen Konsumenten können dazu beitragen, den Hunger zu beseitigen. (welthungerhilfe)