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23.07.2010 | 08:41 | Kirschenanbau 

Kirschenerzeuger erwarten geringere Ernte

Hannover - Rot, süß und prall - mit diesen Eigenschaften punkten Kirschen bei Naschkatzen.

Frische Kirschen
(c) proplanta
Auch die diesjährige Ernte verspricht einen tollen Genuss, doch die Erzeuger im Marktobstbau erwarten insgesamt weniger voll gefüllte Körbe als im vergangenen Jahr, berichtet der Landvolk-Pressedienst. So rechnet das Statistische Bundesamt in einer vorläufigen Ernteschätzung mit einer Produktion von insgesamt 55.623 Tonnen (t) Süß- und Sauerkirschen für die laufende Ernte. Das wäre fast ein Viertel weniger als im Jahr zuvor und das zehnjährige Mittel würde um rund 13 Prozent unterschritten. In den vergangenen zehn Jahren ernteten die deutschen Erzeuger nur in den Jahren 2002, 2005 und 2008 weniger Kirschen als voraussichtlich in diesem Jahr. Während sie 2007 rund 63.209 t Kirschen von den Bäumen holen konnten, ernteten sie in 2008 nur 40.078 t der begehrten Steinfrüchte. Im Jahr darauf versöhnte sie die Kirschenernte prompt mit dem Ergebnis von 69.699 t Süß- und Sauerkirschen.

In diesem Jahr soll die Sauerkirschenernte mit voraussichtlich 21.000 t rund 30 Prozent kleiner ausfallen als das zehnjährige Mittel und das Vorjahresergebnis, wobei die Erzeuger die Anbaufläche für Sauerkirschen seit 2002 um fast ein Drittel reduziert haben. Dagegen könnte die Süßkirschenernte mit gut 34.600 t den zehnjährigen Durchschnitt zwar leicht übertreffen, sie soll das gute Vorjahresergebnis jedoch um 4.840 t beziehungsweise rund zwölf Prozent verfehlen. Beiden Kirschenarten machten nach Angaben der Statistiker der späte Vegetationsbeginn sowie Frost und überdurchschnittliche Niederschläge in der Blütephase zu schaffen. Während die Sauerkirsche bundesweit auf einer Fläche von knapp 3.000 Hektar wächst, sind dem Süßkirschenanbau knapp 5.400 ha vorbehalten. Der Schwerpunkt des Erwerbsanbaus von Süßkirschen befindet sich mit gut 2.100 ha in Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern mit rund 600 ha, Brandenburg mit 551 ha und Niedersachsen mit 521 ha.

Recht zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Kirschernte sind die Erzeuger in Niedersachsen. Nach Angaben von Dr. Matthias Görgens vom Obstbauzentrum in Jork wachsen hierzulande Süß- und Sauerkirschen auf insgesamt rund 550 ha. Auch sie starteten aufgrund des langen und kalten Frühjahrs mit Verspätung in die Blütephase, dafür hat der lang anhaltende Sonnenschein ab Juni für hohe Zucker- und Säuregehalte der roten Früchte gesorgt, die nun in voller Pracht an den Bäumen hängen. „Und das in einer unglaublichen tollen Qualität“, schwärmt Görgens. Denn anders als in anderen Jahren mussten die Obstanbauer keine Ernteverluste durch Regenfälle hinnehmen, die bei reifen Kirschen ansonsten zu einem Platzen der Früchte führen können. Die Landwirte an der Niederelbe werden jetzt noch etwa zehn Tage lang die begehrten Süßkirschen von den Bäumen ernten, dann wird sich die Sauerkirschenernte anschließen. (LPD)
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