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07.04.2012 | 17:42 | Rebenzüchtung 

Italienischer Rebenforscher erhält Peter Morio-Preis

Braunschweig - Zum elften Mal verlieh der Verein der Förderer und Freunde des JKI-Institutes für Rebenzüchtung Geilweilerhof e.V. den mit 1.000 Euro dotierten Peter Morio-Preis.

Weinreben
(c) proplanta
Mit dem Preis werden herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Rebenzüchtung ausgezeichnet. Der diesjährige Preisträger ist Dr. Gabriele di Gaspero von der Universität Udine im Nordosten Italiens. Die feierliche Überreichung fand kürzlich durch den Vorsitzenden des Fördervereins, Herrn Prof. Dr. Rolf Blaich, statt.

In seiner Festrede ließ der Leiter des Institutes, Dr. Reinhard Töpfer, die Stationen der Karriere des Preisträgers Revue passieren Geprägt von der praktischen Tätigkeit auf dem elterlichen Hof absolvierte Dr. di Gaspero ein Landwirtschaftsstudium. Im Jahr 2002 betrat er die internationale Forscherbühne und ist Gründungsmitglied des Instituto di Genomica Applicata (IGA) in Udine.

Ausgezeichnet wird Dr. di Gaspero für seine Arbeiten zur Erfassung neuer Resistenzquellen gegenüber dem Echten und Falschen Rebenmehltau und ihre Anwendung in der Züchtung. Seine Forschung zur Identifikation von Mehltau-Resistenzen in der asiatischen Wildart Vitis amurensis stellen einen Meilenstein dar, um die Resistenzzüchtung bei Reben zu beschleunigen. Diese werden dazu führen, dass Pflanzenschutz-aufwendungen gegen den Mehltaupilz erheblich verringert werden können.

Sein besonderes Interesse für die Resistenzeigenschaften der Weinrebe gegen Mehltaukrankheiten verbindet ihn mit dem JKI-Institut am Geilweilerhof ebenso wie das Bestreben, mit diesem Wissen gegenüber Mehltau unempfindliche Rebsorten zu züchten.

Die fruchtbare Kooperation der Universität Udine und des JKI-Institutes für Rebenzüchtung Geilweilerhof begann vor einigen Jahren. Beide Institutionen verfolgen seither mit Beharrlichkeit und wachsendem Erfolg den Kampf gegen die im 19. Jahrhundert nach Europa eingeschleppten Pilzkrankheiten.

Mit den Arbeiten di Gaspero´s und anderer haben die Mehltaupilze für die Züchter bereits heute ein stückweit ihren Schrecken verloren. Sie haben mehrere Resistenzen kombiniert und suchen nun in ihren Auslese-Rebstöcken nach qualitativ hochwertigen Reben mit guten weinbaulichen Eigenschaften. Bereits in wenigen Jahren werden auf der europäischen Bühne Sortenkandidaten aus dieser Zuchtrichtung erwartet.


Peter Morio und der nach ihm benannte Preis:

Landwirtschaftsrat Peter Morio begründete 1926 die Rebenzüchtung am Geilweilerhof, ein Jahr, nachdem Geheimrat August Ludowici seinen Besitz Geilweilerhof der Kreisgemeinde Pfalz übereignet hatte. Der Peter Morio-Preis wird alle zwei Jahre für herausragende Arbeiten zur Züchtung oder Züchtungsforschen an Weinreben verliehen. Preisträger u.a. Dr. Csizmazia (Ungarn), Prof. Alleweldt (Deutschland), Prof. Scienza (Italien), Prof. Forneck (Österreich), Dr. Bouquet (Frankreich). (jki)
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