(c) proplanta Nur in Südeuropa, wo unter anderen klimatischen Bedingungen das Ertragsniveau ohnehin ein viel niedrigeres ist, lassen sich kaum Auswirkungen feststellen. Auf Standorten in Mittel- und Westeuropa, auf denen keine ausreichende Beregnung möglich ist, sind die Ertragsunterschiede gegenüber dem Vorjahr am größten.
Hinsichtlich der Qualitätsbeeinträchtigung durch Glasigkeit oder Fäulnisbefall sind die Bedingungen nördlich der Alpen überall ähnlich, so dass der dezimierten Bruttoerntemenge eine wohl noch um einiges kleinere Nettoerntemenge gegenüberstehen dürfte.
Nach Schätzungen der ZMP auf der Basis nationaler Angaben soll die europäische Kartoffelernte in dieser Kampagne etwa 52,5 Millionen Tonnen bringen. Das wären rund zehn Prozent weniger als 2005 und die kleinste Ernte seit mehr als zehn Jahren.
Die diesjährige Erntemenge der EU-15 wird mit gut 40 Millionen Tonnen angegeben, ein Rückgang von gut neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit Abstand größter Kartoffelproduzent unter den alten Mitgliedstaaten ist Deutschland, wo mit 9,8 Millionen Tonnen rund ein Viertel der Ernte gerodet wurde; im Vergleich zu 2005 ein Minus von etwa 15 Prozent.
Platz zwei belegt Frankreich mit knapp 6,4 Millionen Tonnen Kartoffeln; der Rückgang gegenüber dem Vorjahr hält sich hier auf etwa fünf Prozent. Die niederländische Ernte schrumpfte um 13 Prozent auf 5,9 Millionen Tonnen, die britische Menge um gut zwei Prozent auf knapp 5,7 Millionen Tonnen. Diese vier Länder stellen rund 70 Prozent der Kartoffelernte der alten EU-Länder.
Quelle: ZMP Agrarmarkt 26.10.2006 © ZMP
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