Ca. zwei Wochen vor Ende der Saison schätzt der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) die Gesamternte 2010 auf knapp 200.000 t - rund 20 % weniger als im Vorjahr. Zudem liegt der Anteil der kleineren Gurken im heimischen Anbau, die für die Handelspackungen benötigt werden, unter den Erwartungen.
Aufgrund der kalten und feuchten Witterung im April konnte erst später gepflanzt werden, so dass die Ernte erst in der ersten Juliwoche mit 2 Wochen Verspätung startete. Grund für die geringen Erträge ist aber vor allem das darauf folgende wechselhafte Wetter. Der Hitze im Juli konnte zwar mit Beregnungsmaßnahmen begegnet werden, durch das kalte Wetter im August sind die Hektarerträge aber stark eingebrochen. Sie lagen zuletzt bei durchschnittlich 75 t/ha - rund 10 % unter dem Vergleichswert zur selben Zeit im Vorjahr.
Die Industrie muss sich dieser Situation stellen und hat ihr Produktionsprogramm dementsprechend angepasst. Wetterbedingt liegt auch der Ernteanteil kleiner Gurken mit nur rund 30 % niedriger als in den Vorjahren. Die Produktion von Cornichons und anderen Haushaltspackungen muss deshalb verringert werden. Für die Unternehmen stellt die bessere Verfügbarkeit großer Gurken für die Herstellung von Gurkenscheiben und Gurkenschnitzeln allerdings keinen Ausgleich dar, denn sie trifft nicht auf eine entsprechende Nachfragesteigerung bei diesen Produkten. (BOGK)
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