Auf 1,4 Mio. ha ernteten Deutschlands Landwirte 6,22 Mio. t Raps. Nach 2009 ist dies die zweithöchste
Rapsernte überhaupt. Mit 22,4 Mio. t übertrifft die europäische Rapsernte sogar das bisher beste Ergebnis von 2009 um 0,9 Mio. t. Auch weltweit wird mit 70,7 Mio. t eine Spitzenernte erwartet, die nach dem bislang besten Ergebnis 2013/14 auf Rang 2 liegt.
Mit Beginn der Ernte stürzte der Erzeugerpreis für Raps um gut 6 €/dt auf ein Niveau von 28 - 29 €/dt ab. Gestützt wird die Preisentwicklung derzeit von der freundlichen Tendenz im Sojasektor, der Tatsache, dass sich die Weltrapsbilanz trotz der hohen Erntemenge gerade einmal ausgeglichen zeigt und dem etwas schwächeren Euro.
Die Nachprodukte Rapsöl (630 - 640 €/t) und Rapsschrot (195 - 210 €/t) notierten in den letzten Wochen seitwärts. Am Markt herrscht verhaltene Stimmung, die Erzeuger sind bei diesem Preisniveau nur wenig bereit sich von Ware zu trennen.
Terminmarkt Raps
Der Februarkontrakt 2015 an der
MATIF pendelt seit Wochen zwischen 335 und 345 €/t seitwärts. Damit konnte er das Tief von 315 €/t Ende September hinter sich lassen. Die Kurse werden stark geprägt von der Entwicklung der Sojakurse an der CBoT in Chicago. Diesem Kursanstieg folgte der europäische Rapskurs in den letzten Tagen ohne Zögern.
Angesichts einer weltweit voraussichtlich hervorragenden Versorgung im Sojabereich und einer ausgeglichenen Versorgung mit Raps sollte in der Vermarktung nicht alles auf eine Karte gesetzt werden. Wenn die prognostizierte Soja-Spitzenernte in Südamerika Realität wird und der Rohölpreis weiter schwächelt, könnte die Luft für die
Rapspreise nach oben begrenzt sein. Eine Vermarktung Zug um Zug sollte daher wohl überlegt werden.
Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd