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24.07.2009 | 14:05 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat: Pflanzenschutz

Dresden - Der Krautfäule-Infektionsdruck in Kartoffeln ist vor allem in Regionen mit hoher Niederschlagswahrscheinlichkeit weiterhin hoch. Zu beachten ist, dass auch regional in den Beständen Alternaria auftritt.

Aktueller Rat: Pflanzenschutz
(c) proplanta
Es wird dringend empfohlen die Anschlussbehandlungen konsequent durchzuführen und entsprechend dem Infektionsdruck, der vorangegangenen Niederschlagsintensität und den zuvor eingesetzten Mittel die kürzeren Spritzabstände zu wählen. Die systemischen Wirkstoffe sollten nach Abschluss des Laubwachstums nicht mehr zum Einsatz kommen. Da der Infektionsdruck durch Phytophthora infestans weiterhin hoch ist, kommt der Abschlussspritzung zirka acht bis zehn Tage vor der Krautbeseitigung mit sporenabtötenden Präparaten (z.B.: Shirlan, Ranman, Electis oder Canvas) eine sehr hohe Bedeutung zu.

Eine Krautabtötung sollte dann erfolgen, wenn das Kraut in die Vergilbung übergeht oder wenn Sortierung und Stärkegehalt die gewünschten Werte erreicht haben. Sie ist eine wichtige Maßnahme vor der Ernte, die den Marktwareertrag, die Qualität und die Lagerfähigkeit entscheidend beeinflussen kann. Ziel ist eine gleichmäßige Ausreife der Knollen bei der Ernte damit die Beschädigungsempfindlichkeit der Ernteknollen gesenkt und die Möglichkeit von Lagerfäulen vermindert wird. Hinzu kommt im Rahmen des Pflanzkartoffelanbaus bekanntlich die gezielte Verhinderung von Virusinfektionen der neu gebildeten Pflanzknollen. Bei üppigen Beständen ist die Kombination aus mechanischem Krautschlagen (Schlegeln) und nachfolgender Spritzung bzw. eine Splitting-Behandlung von Vorteil. Zwischen Krautabtötung und Ernte sollten ca. drei Wochen liegen. Zur chemischen Krautabtötung stehen vier Kontaktherbizide zur Verfügung. Reglone, Shark und Quickdown können in allen Kartoffelbeständen eingesetzt werden, während Basta keine Zulassung für Pflanzkartoffelbestände hat.

Durch die feucht warme Witterung sind regional auch günstige Infektionsbedingungen für die Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrüben gegeben. Die ersten Symptome wurden im Rahmen des Monitorings auf Einzelschlägen festgestellt. Die aktuelle Befallsentwicklung auf den Kontrollschlägen wird wöchentlich im Internet unter der Adresse www.isip.de angezeigt. Eine ständige Kontrolle der Bestände wird dringend empfohlen. Als Bekämpfungsrichtwert gilt bis Ende Juli 5% befallene Pflanzen, Anfang bis Mitte August gilt 15% und ab Mitte August 45% befallene Pflanzen.


Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Sachsen
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