06.08.2010 | 08:36 | Praxis-Tipp
Aktueller Rat zum Pflanzenschutz: SituationsberichtDresden - Aufgrund der regional stark auftretenden Niederschläge ist insbesondere in den auflaufenden Rapsbeständen auf Fraßaktivitäten von Ackerschnecken zu achten, da Raps als Nahrungsquelle für Schnecken besonders attraktiv ist. |
(c) proplanta Wenn mitunter der Raps schon während der Keimung verschwindet, werden oft Auflaufschäden und nicht Schneckenfraß vermutet. Längere, feuchte Phasen mit nicht zu hohen Temperaturen und geringeren Sonneneinstrahlungen sind förderlich für die Schnecken.
Zur Befallsermittlung sind beköderte Schneckenfolien, feuchte Jutesäcke oder Bretter auszulegen. In den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden sind die vorwiegend nachtaktiven Tiere an den Feldrändern am besten sichtbar.
Zugelassen zur Schneckenbekämpfung sind Mittel mit drei verschiedenen Wirkstoffen, Eisen III-phosphat, Metaldehyd und Methiocarb. Die meisten trockengepressten Präparate sind preisgünstig, haben aber eine kurze Wirkungsdauer, da sie nur wenig regenbeständig sind. Etwas teurer, dafür aber wesentlich regenbeständiger sind die nassgepressten Präparate wie Metarex, Delicia Schnecken-Linsen, Arinex, Patrol Meta Pads und die neu angebotenen Mittel MolluStop und Metarex TDS.
Erfolgreich sind die Schäden letztendlich nur durch eine Kombination ackerbaulicher und chemischer Maßnahmen zu begrenzen.
Zur vorbeugenden Einschränkung der Gefahr einer Virusübertragung durch das Gerstengelbverzwergungsvirus in Wintergetreide ist auf die rechtzeitige Beseitigung von Ausfallgetreide zu achten. Nach Blattlauszuflug kann dieses eine Virusquelle für die Getreideneusaaten sein. Auch für Schnecken sind die Ausfallpflanzen eine gute Nahrungsgrundlage. Außerdem leistet eine mechanische Bearbeitung des Bodens gleichzeitig einen Beitrag zur Eindämmung der Feldmäuse.
Für diesen Herbst gibt es wieder keine Möglichkeit einer insektiziden Beize gegen virusübertragende Blattläuse. Frühsaaten sind durch das Gerstengelbverzwergungsvirus besonders gefährdet. Deshalb sollten zur Minderung des Virusbefalls extreme Frühsaaten vermieden werden.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Sachsen
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