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16.12.2008 | 16:01 | Ackerbau 

Anbau von Hülsenfrüchten sinkt

Bonn - Hülsenfrüchte bzw. Körnerleguminosen verschwinden allmählich vom Markt.

Hülsenfrüchte
(c) proplanta
Der hiesige Anbau ist 2008 erneut deutlich eingeschränkt worden. Insgesamt bauten die Landwirte noch auf rund 79.000 Hektar Futtererbsen, Süßlupinen und Ackerbohnen an. Bis 2003 waren es noch über 200.000 Hektar gewesen.

Die deutschen Landwirte haben 2008 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes auf 79.000 Hektar Hülsenfrüchte angebaut. Damit ging die Fläche gegenüber dem Vorjahr um rund ein Viertel zurück. Schon 2007 war das Areal in ähnlicher Größenordnung eingeschränkt worden.

Der Anbau von Futtererbsen sank 2008 um fast ein Drittel auf knapp 48.000 Hektar. Bei Süßlupinen war eine Einschränkung um gut ein Fünftel auf rund 20.000 Hektar zu verzeichnen. Moderat fiel die Entwicklung dagegen noch bei Ackerbohnen aus. Mit 11.000 Hektar betrug das Minus gegenüber dem Vorjahresniveau rund ein Zehntel.

Anteil im Mischfutter schwindet

Im Zuge des rückläufigen Anbaus von Hülsenfrüchten sinkt auch der Einsatz im Mischfutter. So ging im Wirtschaftsjahr 2007/08 die Verarbeitungsmenge um gut 30 Prozent auf 85.900 Tonnen gegenüber dem vorherigen Wirtschaftsjahr zurück.

Im Gegensatz dazu hat sich der Anteil von Getreide sowie Ölschroten in den Futtermischungen erhöht. Insbesondere Sojaschrot ist zwar teurer im Einkauf, bietet aber nicht nur ernährungsphysiologische Vorteile aufgrund seines besseren Futterwertes, sondern ermöglicht die Verwendung von einheitlichen Partien.

Fruchtfolge wird aufgelockert

Die Vorteile beim Anbau von Hülsenfrüchten liegen vor allem in der Auflockerung der Fruchtfolge. Die Auflockerung ist mit positiven Umwelteffekten verbunden wie einem geringeren Dünge- und Pflanzenschutzmittelaufwand, einer nachhaltigen Förderung der Bodenstruktur und -fruchtbarkeit, der Etablierung kostensparender Verfahren der Bodenbewirtschaftung durch Mulch- oder Direktsaatverfahren sowie einer Verbesserung der Ertragsstabilität aller angebauten Kulturpflanzen.

Anbau geht weiter zurück

Der Anbau von Hülsenfrüchten dürfte trotz der Vorteile künftig weiter zurückgehen. Mit Getreide lassen sich deutlich bessere Erlöse erzielen. Bei geringerem Aufwand und einer höheren Ertragssicherheit erreicht man schließlich gut doppelt so hohe Felderträge. Im vergangenen Jahr wurde Getreide darüber hinaus noch deutlich besser bezahlt. (ZMP)

 
Anbau Hülsenfrüchte 1998-2008
Anbau Hülsenfrüchte 1998-2008
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