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26.01.2010 | 13:49 | Gentechnik-Kennzeichnung 

Ausbau der Gentechnik-Kennzeichnung: Nüssel lehnt Beschränkung auf tierische Produkte ab

Berlin -   Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), begrüßt die kritische Auseinandersetzung mit dem Gentechnik-Kennzeichnungsrecht.

Soja
(c) Lucky Dragon - fotolia.com
„Die Praxis zeigt immer wieder, dass die bestehenden Regelungen für die Mehrheit der Verbraucher nicht transparent genug sind“, so Nüssel.

Auf breite Zustimmung stößt daher in weiten Teilen der Wirtschaft die im Koalitionsvertrag verankerte Absicht, auf europäischer Ebene eine Prozesskennzeichnung anzustreben. „Dieses Ziel muss aber von der Bundesregierung präzisiert werden“, fordert Nüssel. „Eine Ausweitung der Kennzeichnung allein auf tierische Produkte, die unter Einsatz gentechnisch veränderter Futterpflanzen erzeugt wurden, lehne ich ab. Damit würde der Gesetzgeber die öffentliche Gentechnik-Diskussion auf die Bereiche Veredelungswirtschaft und Milchproduktion fokussieren. Dies entspricht nicht den Marktrealitäten“, so der DRV-Präsident.

Nach Einschätzung Nüssels kann umfassende Verbrauchertransparenz nur entstehen, wenn neben tierischen Lebensmitteln auch alle Stoffe, die mit Hilfe der Gentechnik erzeugt wurden, in die Kenzeichnung einbezogen werden. „Mit einer selektiven Ausweitung der Kennzeichnung würde der Gesetzgeber dem Anspruch auf vollständige Verbrauchertransparenz nicht gerecht. Wo Gentechnik drin ist, sollte ohne weitere Differenzierungen auch Gentechnik draufstehen“, so der DRV-Präsident. (drv)
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