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10.09.2023 | 08:54 | Streuobsternte 

Baumbestände schrumpfen wegen niedriger Auszahlungspreise

Vaihingen-Ensingen - Streuobsterzeuger vor allem in Süddeutschland rechnen in diesem Jahr mit einer kleineren Erntemenge.

Streuobstbestände
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(c) proplanta
Der Bundesfachausschuss Streuobst des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) geht insbesondere bei Äpfeln von „einem sehr geringen“ Ergebnis aus. Laut dessen Sprecher Dr. Markus Rösler ist für 2023 mit einer bundesweiten Streuobsternte von lediglich rund 300.000 t zu rechnen; das wäre nur gut die Hälfte des schon eher mageren Vorjahresergebnisses. Dieses Jahr sei der Fruchtansatz bundesweit deutlich schlechter ausgefallen als 2021 und 2022.

Besonders ausgeprägt sei dies für weite Teile Baden-Württembergs, wo 40 % bis 50 % der bundesweiten Streuobstbestände stünden, sowie Teile Bayerns. Regionale Trockenperioden und massive Stürme hätten außerdem zu Fruchtfall geführt. In manchen Regionen Württembergs seien drei Viertel der Apfelbäume „komplett leer“.

Hingegen ist laut NABU bei den insbesondere in Süddeutschland verbreiteten Birnen aus dem hochstämmigen Streuobstbau eine überdurchschnittliche Erntemenge absehbar. Als wesentliche Ursache für den massiven Rückgang bei Äpfeln nennt Rösler die „meist völlig unrentablen Auszahlungspreise“.

Dem NABU-Bundesfachausschuss Streuobst zufolge steigen in Baden-Württemberg die Keltereien für unzertifiziertes Obst 2023 meist mit etwa 10 Euro pro 100 kg ein, während in Hessen der Einstieg zu Beginn der Apfelsaison bei 14 Euro bis 15 Euro pro 100 kg liegt.

„Nach unseren Kostenkalkulationen benötigen Streuobstbewirtschafter aber rund 25 Euro pro 100 kg Mostobst, um rentabel wirtschaften zu können“, so Rösler. Langfristig gehen die Baumbestände nach Berechnungen des Bundesfachausschusses seit den 1950er-Jahren stetig zurück. Während damals rund 1,5 Mio ha bewirtschaftet worden seien, belaufe sich das Areal aktuell nur noch auf gut 250.000 ha.
AgE
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