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26.02.2007 | 14:44 | Biokraftstoffe 

Biokraftstoffproduktion lässt Getreidebedarf steigen

HANNOVER (Dow Jones)--Für die Bioenergieerzeugung wird offenbar mehr Getreide benötigt, als nach den bisherigen Prognosen angenommen.

Getreide
(c) proplanta
Dementsprechend hat die EU-Kommission ihre Bedarfsschätzung bereits für das laufende Jahr von 3,2 Mio t auf 5,5 Mio t nach oben korrigiert, teilt der Landvolk-Pressedienst (LPD) mit. Der Bedarf an Getreide der Bioenergie-branche könnte bis zum Jahr 2013 auf 18,6 Mio t steigen. Dies würde eine Verdoppelung der noch vor einem Jahr angenommenen Menge bedeuten, so der LPD. Das Getreide wird zur Erzeugung von Bioethanol verwendet.

Die Landwirtschaft freut sich über die expansive Entwicklung der Bioenergie, denn das führte bereits zu einem deutlichen Abbau der Überschüsse und deutet zugleich auf gute Perspektiven für die Entwicklung des Einkommens.

Hintergrund des steigenden Bedarfs an Getreide ist die Vorgabe der EU, die bis zum Jahr 2010 einen Marktanteil der Biokraftstoffe von 5,75% vorsieht. Bereits jetzt sind die früheren Lagerbestände an Roggen in der Intervention restlos abgebaut. Auch Mais wird in großem Umfang für die Bioenergie-produktion verwendet. Dies gilt inzwischen weltweit. Mittlerweile übertrifft die Maisnachfrage zur Bioethanolherstellung die Erzeugung deutlich. Insbesondere in den USA boomt der Anbau als Rohstofflieferant für die Biokraftstofferzeugung.

In der EU hingegen ist vorerst nicht mit einem Engpass zu rechnen, da ein ausreichender Anbau in Südosteuropa stattfindet. Dort bereiten eher die aktuell noch vorhandenen Überschüsse Sorge.

Auch die Ölsaaten profitieren von der Entwicklung bei Biokraftstoffen. Biodiesel aus Rapsöl ist hier der Vorreiter. Die Nachfrage nach Ölsaaten wird sich laut Einschätzung der EU-Kommission bis 2013 von 10,1 Mio t auf 18,8 t nahezu verdoppeln. Dies hat bereits eine kräftige Ausdehnung der Anbaufläche zur Folge. Bis zum Jahr 2013 dürfte der Anbau zu Nicht-Nahrungszwecken auf Stilllegungsflächen an die Grenze von 3,1 Mio ha stoßen, prognostizieren Experten.

In der EU ist Deutschland das Land mit dem größten Rapsanbau. Die Bundesrepublik erzeugt zusammen mit Frankreich mehr als die Hälfte des EU-Rapses. Im Jahr 2007 wird der Anbau hierzulande ein neues Rekordniveau in der Anbaufläche von 1,5 Mio ha erreichen. In den südlichen Ländern der Gemeinschaft werden dagegen meist Sonnenblumen oder Sojabohnen als Ölpflanzen angebaut. DJG/jc/mal/26.2.2007

Dow Jones Newswires
February 26, 2007 
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