«Es ist gut, dass wir wieder öffnen können», sagte am Samstag Michael Löschau, Geschäftsführer der Firma «Oldenburger Wohngarten», die zwei Gartencenter und einen Blumenladen betreibt. Vor allem der Blumenladen sei am Samstagmorgen gut frequentiert gewesen.
«Der Valentinstag ist ein starkes Schnittblumengeschäft», betonte Löschau. Die Abstands- und Hygieneregeln in seinen Betrieben würden eingehalten. «Wir haben hier sehr viel Platz und wir steuern den Zulauf auch mit den Einkaufswagen.» Den Umsatzausfall wegen der wochenlangen coronabedingten Zwangsschließung schätzte der Geschäftsführer auf rund eine halbe Million Euro.
Die
Betriebe in Niedersachsen mussten schließen, während sie in anderen Ländern - etwa Hessen und Nordrhein-Westfalen - offen bleiben durften. Nach der Öffnung in Niedersachsen ist auch im Norden die Lage uneinheitlich: Schleswig-Holstein will zum 1. März öffnen; in Hamburg hatte es seitens des Landes zuletzt Kritik an der Öffnung in Niedersachsen gegeben.
Die Branche sei über die Entscheidung der niedersächsischen Landesregierung froh, sagte Frank Schoppa vom Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland. Für das
Agrarland Niedersachsen mit seinen vielen Gartenbaubetrieben sei das eine wichtige Nachricht.
«Wir werden alles daran setzen, dass auch in Hamburg wieder ab dem 1.3. geöffnet wird.» Derzeit müssten Millionen von Frischblumen auf den
Kompost geworfen werden. «Da blutet jedem Gärtner das Herz.»
Gärtnereibetriebe und Gartencenter seien nie Hotspots gewesen und hätten schon früh Hygienekonzepte entwickelt. «Wir haben großflächige Verkaufsflächen, Lüftungen, Gewächshäuser. Outdoorflächen», erklärte Schoppa. Die Politik müsse keine Sorge haben, es später zu bereuen, die Gartencenter aufgemacht zu haben.
Das Frühjahr sei der Schwerpunkt beim Absatz von Blumen und Pflanzen, sagte der Generalsekretär des Zentralverbandes Gartenbau, Bertram Fleischer. Von Februar bis Mai werde 45 Prozent des Jahresumsatzes gemacht, das bilde den Grundstock für den Rest des Jahres.