Am Montag habe Schavan erklärt, ohne Agro-Gentechnik könnten die globalen Herausforderungen wie Welthunger und
Klimawandel nicht gelöst werden, berichtete der BÖLW-Vorsitzende Dr. Felix Prinz zu Löwenstein. Statt jedoch einseitig Milliarden in die Agro-Gentechnik zu stecken, sollte die Forschung zum Ökolandbau gleichberechtigt gefördert werden, forderte Löwenstein. Denn Ökolandbau leiste schon heute einen maßgeblichen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Welternährung.
Trotz jahrzehntelanger Ankündigungen sei es der Agro-Gentechnik bisher nicht gelungen, Lösungen für die globalen Herausforderungen der
Welternährung und des Klimawandels auf den Markt zu bringen. "Weltweit sind nach wie vor nur Pflanzen im Anbau, die gegen ein Unkrautvernichtungsmittel resistent gemacht sind und solche, die in der gesamten Pflanze ein Insektengift gegen den
Maiszünsler produzieren. Nicht nur, dass es dadurch zu keinen Ertragssteigerungen kommt, für beide Anwendungen gibt es einfache ackerbauliche Alternativen", fasste Löwenstein zusammen.
"Nachdem ungezählte Steuermilliarden in diese Technologie investiert und gleichzeitig wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe durch sie verursacht wurden, muss Ministerin Schavan nun die Frage nach dem volkswirtschaftlichen Nutzen und der Effizienz der Gentechnikforschung beantworten", verlangte der BÖLW-Vorsitzende. "Gerade in armen Ländern, die zu den ersten Opfern des Klimawandels zählen werden, helfen vor allem angepasste und ökologische Methoden bei der Bekämpfung des Hungers, wie auch der Bericht des Weltagrarrates belegt. Patentgeschütztes Gentechnik-Saatgut und toxische Agrarchemikalien lösen keine Probleme, sondern führen die Menschen tiefer in Abhängigkeiten, aus denen sie keinen Ausweg mehr finden", betonte Löwenstein. (BÖLW)