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08.11.2013 | 07:41 | Kennzeichnung transgener Lebensmittel 
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Bürger in Washington lehnen Gentechnik-Kennzeichnung ab

Aachen - Bei der Volksabstimmung im US-Bundesstaat Washington hat sich eine deutliche Mehrheit von 54,8 Prozent gegen eine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel ausgesprochen.

Transgene Lebensmittel ohne Kennzeichnung?
(c) proplanta
In den letzen Umfragen hatten noch die Befürworter vorn gelegen. Es war die finanziell aufwändigste Abstimmung in der Geschichte Washingtons.

Wie vor einem Jahr in Kalifornien hatte die Abstimmung eine weit über den Bundesstaat hinausreichende Bedeutung. Bei einem Erfolg der Label it-Initiative (I-522) wäre die USA-weite Einführung einer verpflichtenden Kennzeichnung für Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen wohl unausweichlich gewesen.

Vor allem die No 522-Kampagne wurde überwiegend von nationalen Verbänden und Unternehmen finanziert. Insgesamt 22 Millionen US-Dollar wurden aufgebracht, an der Spitze der Verband der Lebensmittelindustrie und die Agrounternehmen Monsanto, DuPont Pioneer, Dow AgroSciences und Bayer CropScience.

Alle großen Zeitungen im Bundesstaat Washington hatten ausführlich über gentechnisch veränderte Lebensmittel und das Ausmaß des Anbaus von gv-Pflanzen in den USA berichtet. Durch die intensive öffentliche Auseinandersetzung wurde vielen Menschen bewusst, dass sie seit nunmehr fünfzehn Jahren gv-Lebensmittel verzehren.

Die Unterstützer der Pro-522-Kampagne hatten gut acht Millionen US-Dollar zur Verfügung. Die größten Geldgeber waren das kalifornische Öko-Unternehmen Dr. Bronner's Magic Soaps und das Center for Food Safety aus der Bundeshauptstadt Washington.

Lange Zeit hatte sich in Umfragen eine klare Mehrheit der Befragten in Washington für eine Kennzeichnung ausgesprochen. Wie in Kalifornien im November 2011 änderte sich das erst kurz vor der Abstimmung.

Vor allem Vertreter aus der Lebensmittelwirtschaft hatten damit argumentiert, eine Kennzeichnung - und der dadurch notwendige Aufwand für Kontrolle und Trennung der Warenströme - würde die Preise für Lebensmittel nach oben treiben. Das stehe in keinem Verhältnis zu dem Informationswert der Kennzeichnung, da sich konventionelle und gentechnisch veränderte Lebensmittel nicht substanziell unterschieden.

Die Kennzeichnung erwecke beim Verbraucher den falschen Eindruck, so etwa Brian Kennedy der Grocery Manufacturers Association, gentechnisch veränderte Zutaten seien "irgendwie anders, ungesund oder unsicher".

Washington ist der nordwestlichste Bundesstaat der USA. Die Einwohnerzahl beträgt 6,7 Mio. Hauptstadt ist Olympia, größte Stadt Seattle. (TransGen)
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Kommentare 
nietz schrieb am 08.11.2013 21:58 Uhrzustimmen(191) widersprechen(141)
Meiner Meinung dürfte es keine Volksabstimmung darüber geben, das ist extrem unfair! Was soll das denn? Egal welcher Verbraucher, jeder einzelne hat das Recht zu erfahren ''wie'' es hergestellt wird und ''was'' enthalten ist. Und ich möchte wirklich nochmal betonen, dass es extrem unfair ist! Aus folgenden Gründen: 1. Die Industrie hat es sehr gut drauf, den Menschen in Panik zu versetzen 2. Wir wissen heutzutage mit welchen Mitteln die Industrie arbeitet, um den Menschen zu manipulieren 3. Die Industrie hat genügend finanzielle Mittel, um den Menschen am Ende so matsch zu reden, dass er ihr glauben schenkt. Unglaublich finde ich das! In manchen Angelegenheiten sollte die Vernunft entscheiden... unabhängig von Industrieinteressen! Und warum sollte es teurer werden, nur weil ein winziger Aufdruck drauf steht ''Mit Gentechnik'' ''Ohne Gentechnik'' Was soll daran so teuer sein? Die Industrie packt doch ohnehin immens viel auf die Packung drauf, da macht son kleiner Aufdruck sicherlich keiner extremen Mehrkosten!!!
BesserEssen schrieb am 08.11.2013 10:16 Uhrzustimmen(189) widersprechen(195)
Eine deutliche Mehrheit? Euer Ernst? 55 % sind gerade einmal knapp mehr als die Hälfte...nur so nebenbei!!!
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