Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

06.10.2023 | 14:49 | Getreide und Ölsaaten 

COCERAL senkt Schätzungen für EU-Ernten 2023

Brüssel - Der EU-Dachverband der Getreidehändler (COCERAL) hat seine Schätzungen zur diesjährigen Getreide- und Ölsaatenernte in der Europäischen Union nach unten gesetzt.

COCERAL Ernteschätzungen
(c) proplanta
Nach den jüngsten Zahlen wurden in der Gemeinschaft 266,98 Mio. t Getreide eingefahren; das wären nur rund 130.000 t mehr als im Vorjahr. Im Juni hatte der Verband noch eine Gesamtmenge von 273,36 Mio. t erwartet. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) rhatten Mitte Juli allerdings mit nur 256 Mio. t Getreide gerechnet.

Witterungsbedingte Ertragseinbußen

Als Hauptgrund für die pessimistischere Beurteilung führt COCERAL die frühe Trockenheit in der Nordhälfte der EU an, die mehr auf die Erträge gedrückt habe als ursprünglich erwartet. Gesenkt wurden vor allem die Ernteschätzungen für Deutschland, Bulgarien, Dänemark, Schweden, Finnland und Lettland. Das Getreideaufkommen in der Bundesrepublik sehen die Händler nun bei 42,17 Mio. t; im Juni hatten sie noch 409.000 t mehr erwartet. Damit würde die Vorjahresmenge um 1,31 Mio. t Getreide verfehlt. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte indes Ende August nach den langanhaltenden Regenfällen in Frage gestellt, ob die Marke von 40 Mio. t erreicht würde.

Mehr Getreide in Frankreich

Die französischen Bauern dürften laut COCERAL die Getreideproduktion dagegen im Vergleich zu 2022 gesteigert haben, und zwar nach aktuellem Stand um 4,8 % auf fast 62,61 Mio. t. In Polen, drittgrößter Getreideproduzent in der EU, wurden nach der jetzigen Schätzung des Dachverbandes 32,20 Mio. t Getreide geerntet; das waren etwa 700.000 t weniger als im Vorjahr. Indes wird für Rumänien und Ungarn, die ebenfalls an der Ukraine grenzen, eine Zunahme der Produktion um 3,73 Mio. t auf 23,33 Mio. t beziehungsweise 5,67 Mio. t auf 14,68 Mio. t ausgewiesen. Zu einem dürrebedingt kräftigen Einbruch der Getreideerzeugung kam es in Spanien. Diese fiel dort mit nur 10,45 Mio. t um 7,31 Mio. t kleiner aus als 2022.

Gerstenaufkommen rückläufig

Die gesamte EU-Weichweizenproduktion 2023 taxiert der Handel jetzt auf 126,89 Mio. t, gegenüber 127,33 Mio. t in seiner vorherigen Prognose. Damit würde die Vorjahresmenge um 1,71 Mio. t oder 0,9 % verfehlt. Seine Schätzung für das Gerstenaufkommen in der gesamten EU setzte der Dachverband um 2,59 Mio. t auf 46,89 Mio. t herab. Im vergangenen Jahr hatten die Landwirte in der Gemeinschaft noch insgesamt 51,35 Mio. t Gerste gedroschen. Außerdem veranschlagt COCERAL das Körnermaisaufkommen nun auf 60,84 Mio. t, was im Vergleich zur vorherigen Prognose einem Abschlag von 240.000 t entspricht. Damit würde das Vorjahresergebnis aber noch um 8,12 Mio. t Körnermais übertroffen.

Deutlich mehr Sonnenblumensaat als 2022

Zudem korrigierte COCERAL seine Schätzung für die diesjährige EU-Rapsernte um fast 600.000 t auf 19,18 Mio. t nach unten. Damit würde die 2022 gedroschene Menge aber noch um etwa 480.000 t übertroffen. Ein Abschlag wurde von den Händlern auch für das Aufkommen an Sonnenblumensaat vorgenommen, und zwar von 460.000 t auf jetzt 10,37 Mio. t. Im vorigen Jahr hatten die Landwirte allerdings nur 9,45 Mio. t der schwarzen Ölfrucht eingebracht.
AgE/kk
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Erntejahr 2023 war in Niedersachsen zu nass und zu warm

 Kleinere Getreideernte in Russland erwartet

 Selbstversorgungsgrad mit Ölen und Fetten gestiegen

 Zweite DRV-Ernteschätzung Getreide & Raps 2024

 Frühjahrsbestellung der Felder läuft gut

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken