Nur gut qualifizierte
Winzer seien in der Lage, das großzügige Angebot, das die Natur in dieser Region vorhalte, auch zu nutzen und Weine zu erzeugen, die keine Konkurrenz zu scheuen brauchen. Bei der Abschlussfeier der diesjährigen Absolventen der Winzerausbildung aus den Anbaugebieten Ahr, Mittelrhein, Nahe, Pfalz und Rheinhessen in Bockenheim an der Weinstraße, verabschiedete Schindler insgesamt 111 Jungwinzer in ein spannendes Berufsleben. Aus dem Anbaugebiet Mosel werden weitere 46 Absolventen acht Tage später in Trier gefeiert.
157 Jungwinzer bedeute gegenüber dem Vorjahr (172) schon einen erheblichen Rückgang. Auch 205 neue Ausbildungsverträge für den Winzerberuf seien weniger gegenüber dem Vorjahr (211), was im Wesentlichen auf die demografische Entwicklung zurück zu führen sei. Rheinland-Pfalz als Deutschlands Weinland Nr. 1 brauche gut ausgebildete Winzer. Insgesamt bedeuteten aber die aktuell nicht einmal 500 Auszubildenden eine nicht ausreichende Nachwuchsquelle für die rd. 5.000 Vollerwerbsbetriebe im rheinland-pfälzischen Weinbau.
Auch in diesem Jahr gehe die Kammer davon aus, dass nach Abschluss des letzten Ausbildungsvertrags und nach Aufnahme des letzten Nachzüglers viele Lehrstellen unbesetzt bleiben werden. Präsident Schindler wies aber auch darauf hin, dass die Winzerausbildung nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfe. Dies müsse jedes Jahr von nicht wenigen Auszubildenden erkannt werden, die dann vorzeitig aussteigen oder die Prüfung nicht bestehen. Er sage daher Ja zu mehr Ausbildungsbewerbern für den Winzerberuf, aber er sage auch klar Nein zum Einstieg in die Winzerausbildung ohne vorausgehende gründliche Information und ohne ehrliche Bereitschaft zu engagiertem, zielstrebigem Lernen. (lwk-rlp)