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18.01.2011 | 04:33 | Weinbau in Österreich 

Die Goldgelbe Vergilbung der Rebe breitet sich aus

Wien - Im Herbst 2010 wurde im Rahmen des AGES-Monitorings auf Phytoplasmosen das Auftreten der Goldgelben Vergilbung erstmalig auch in der südlichen Steiermark im Raum Glanz entdeckt.

Weinbau
Die unmittelbar notwendigen Maßnahmen sind von der steirischen Landesregierung bereits angeordnet worden. Die Ausweisung einer Befalls- und Sicherheitszone mit umfassenden Maßnahmen zur gezielten Bekämpfung und zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung der Krankheit in der südlichen Steiermark im Jahr 2011 wird zurzeit von der Landesregierung mit Unterstützung der AGES und der Landwirtschaftskammer Steiermark vorbereitet.

Die Goldgelbe Vergilbung der Rebe (Flavescence dorée) wird durch zellwandlose Bakterien (Phytoplasmen) hervorgerufen und verursacht an den Reben Vergilbungssymptome und Absterbeerscheinungen. Diese Krankheit kann sich durch ihren Überträger, die Amerikanischen Rebzikade (Scaphoideus titanus) explosionsartig im Weingarten ausbreiten. Es handelt sich um eine im Anhang II/A2 der EU Richtlinie 2000/29 gelistete Quarantänekrankheit. Das bedeutet, ihre Ausbreitung muss mit allen angemessenen Mitteln verhindert werden. Eine direkte chemische Bekämpfung der Krankheit ist nicht möglich, da die Bakterien im Inneren der Pflanze leben. Daran erkrankte Rebstöcke müssen daher aus dem Weingarten entfernt und vernichtet werden. Die Bekämpfung der Amerikanische Rebzikade mit Insektiziden ist neben der Verwendung von gesundem Pflanzgut eine weitere wichtige Maßnahme, um das Risiko einer Ausbreitung der Krankheit zu minimieren.

Wie die Erfahrungen aus Italien, der Schweiz, Slowenien sowie Frankreich zeigen, sind die ökonomischen Auswirkungen der Goldgelben Vergilbung auf die Weinbauern durch Rodungen, Ertrags- und Qualitätsverlust bei der Ernte und zusätzlichen Betriebsmitteleinsatz beträchtlich. Darüber hinaus entstehen der Allgemeinheit hohe Kosten aufgrund rechtlicher und behördlicher Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung dieser Pflanzenkrankheit.


Maßnahmen

Auf Basis einer Risikoanalyse wurden von der AGES im Jahr 2007 Präventions- und Notfallpläne erarbeitetet und den zuständigen Behörden zur Kenntnis gebracht. Diese Empfehlungen sind derzeit die Grundlage für die Landesbehörden, um die erforderlichen Maßnahmen zur Tilgung bzw. Eindämmung eines Befalls umzusetzen.

Im Herbst 2009 wurde die Goldgelbe Vergilbung bei einem von der AGES gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Steiermark durchgeführten Monitoring auf Phytoplasmosen erstmals im Raum Tieschen (Südoststeiermark) nachgewiesen und mit nachfolgenden Untersuchungen des amtlichen Pflanzenschutzdienstes Steiermark bestätigt. Die Amerikanische Rebzikade kommt in dieser Region bereits seit 2004 vor. Die Steiermärkische Landesregierung hatte deshalb bereits im Frühjahr 2009 - noch vor dem ersten Auftreten der Krankheit - mit Verordnung die Bekämpfung dieser Zikade als Vorsorgemaßnahme angeordnet, um so das Risiko der Ausbreitung der Krankheit zu minimieren.

Im Jahr 2010 ist die Verordnung um weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Goldgelben Vergilbung erweitert worden. Diese Maßnahmen waren im Verbreitungsgebiet der Amerikanischen Rebzikade sowie in der Befalls- und Sicherheitszone rund um das Erstauftreten der Goldgelben Vergilbung durchzuführen: Im Großteil der Weinbauflächen in der Südoststeiermark sowie in einigen Gemeinden um Spielfeld. Die Weinbauern und die Bevölkerung sind über Mitteilungen der Gemeinden, den Pflanzenschutzwarndienst der Landwirtschaftskammer, Gruppenberatungen u. a. intensiv informiert worden. (ages)
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